Klimts Porträt eines afrikanischen Prinzen könnte die Sicherstellung drohen

Die Wiederentdeckung eines Gemäldes von Gustav Klimt hatte im März für Aufsehen gesorgt. Bei der Ausfuhr des Porträts eines afrikanischen Prinzen von Ungarn nach Österreich gab es laut Medienberichten aber Unstimmigkeiten. Nun leiteten die ungarischen Behörden gegen den Eigentümer des Werks ein Strafverfahren ein - wegen Missbrauchs geschützten Kulturguts, Irreführung der Behörden und Urkundenfälschung, wie der Wiener "Standard" unter Berufung auf ungarische Medien berichtet. Demnach gehen die Ermittler beispielsweise davon aus, dass dem Eigentümer die Klimt-Zuordnung des Bildes durchaus bekannt war. Dennoch habe er einen Wert von umgerechnet 125 Euro angegeben. Der mit dem Verkauf beauftragte Wiener Kunsthändler "Wienerroither & Kohlbacher" nannte zuletzt 15 Millionen Euro als mögliche Kaufsumme. Mit der Anzeige in Ungarn ist der Verkauf allerdings laut "Standard" erst einmal hinfällig. Stattdessen drohe eine Sicherstellung des Kunstwerks durch die Behörden. "Wienerroither & Kohlbacher" gehen davon aber nicht aus, wie sie Deutschlandfunk Kultur bestätigten. Es liege eine vollständige Exportgenehmigung vor. Außerdem sei man weder selbst noch der Eigentümer von den Behörden diesbezüglich kontaktiert wurden. Die Galerie betonte ihre uneingeschränkte Kooperationsbereitschaft. Die Herkunft des Gemäldes war lange unklar: Es stand eine mögliche Zwangsversteigerung nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 im Raum. Mittlerweile ist das widerlegt. Dennoch war das Porträt lange verschollen und tauchte im Frühjahr 2023 stark verschmutzt wieder auf.