Klimts Porträt eines afrikanischen Prinzen droht die Sicherstellung

    Prinz William Nii Nortey Dowuona von Gustav Klimt bei der Vorschau auf die Kunstmesse TEFAF.
    Prinz William Nii Nortey Dowuona von Gustav Klimt auf der Kunstmesse TEFAF in Maastricht. © picture alliance / ANP / Marcel van Hoorn
    Die Wiederentdeckung eines Gemäldes von Gustav Klimt hatte im März für Aufsehen gesorgt. Bei der Ausfuhr des Porträts eines afrikanischen Prinzen von Ungarn nach Österreich gab es laut Medienberichten aber Unstimmigkeiten. Nun leiteten die ungarischen Behörden gegen den Eigentümer des Werks ein Strafverfahren ein - wegen Missbrauchs geschützten Kulturguts, Irreführung der Behörden und Urkundenfälschung, wie der Wiener "Standard" unter Berufung auf ungarische Medien berichtet. Demnach gehen die Ermittler beispielsweise davon aus, dass dem Eigentümer die Klimt-Zuordnung des Bildes durchaus bekannt war. Dennoch habe er einen Wert von umgerechnet 125 Euro angegeben. Der mit dem Verkauf beauftragte Wiener Kunsthändler "Wienerroither & Kohlbacher" nannte zuletzt 15 Millionen Euro als mögliche Kaufsumme. Mit der Anzeige in Ungarn ist der Verkauf allerdings laut "Standard" erst einmal hinfällig. Stattdessen drohe eine Sicherstellung des Kunstwerks durch die Behörden. Die Herkunft des Gemäldes ist nach wie vor unklar. Bis zum "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland im März 1938 war es in einer österreichischen Sammlung beheimatet, danach wurde es möglicherweise zwangsversteigert. Es tauchte erst im Frühjahr 2023 stark verschmutzt wieder auf.