Klimagipfel in Cancun endet erfolgreich
Nach einem Machtwort von Mexikos Außenministerin Patricia Espinoza gegen den Widerstand Boliviens war es klar: Der Klimagipfel in Cancun hat sein Ziel erreicht: Die Staatengemeinschaft hat sich vorgenommen, die Erwärmung der Erdatmosphäre in diesem Jahrhundert auf höchstens zwei Grad zu begrenzen.
Ein Fonds zur Anpassung und Linderung des Klimawandels in Entwicklungsländern wird gegründet, Ziele zum Schutz der Tropenwälder verabschiedet. Dies war der Arbeitsauftrag, mit dem das UN-Klimasekretariat und die Regierung von Mexiko als Veranstalter in die Konferenz gegangen waren und er wurde erfüllt. Das ist wesentlich mehr als erwartet.
Der Ansatz, sich auf das zu konzentrieren, was in der Weltgemeinschaft konsensfähig ist, hat sich als richtig erwiesen. Der Klimagipfel von Kopenhagen im vergangenen Jahr hatte versucht, alle Probleme auf einmal mit einem umfassenden Abkommen zu lösen und war daran gescheitert. Der Gipfel in Cancun war mit bescheidenerer Tagesordnung ein Erfolg, das ist erfreulich – ein umfassendes Abkommen zum Klimaschutz steht jedoch nach wie vor aus.
Darin muss vor allem geregelt werden, dass die Emission von Treibhausgasen entscheidend gesenkt wird, dieses Thema war in Cancun weitgehend ausgeklammert worden. Das Abschlusspapier verweist immerhin ausdrücklich auf die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit – die entwickelten Länder müssen ihre Minderungsziele für den Ausstoß von Treibhausgasen noch in etwa verdoppeln, wenn das Zwei-Grad-Ziel erreicht werden soll. Wenn sich der Ehrgeiz der großen Emittenten auf ihre derzeitigen Ankündigungen beschränkt, ist eher eine Erwärmung um drei bis vier Grad zu erwarten.
Dabei nimmt die Erde auch bei einer Erwärmung um zwei Grad Schaden: Häufigere Stürme, Überschwemmungen und Dürren und werden in Kauf genommen. Einige Teilnehmerländer des Gipfels, so die Inselstaaten Tuvalu und Kiribati, werden vermutlich untergehen, sie denken schon über die Evakuierung der Bevölkerung nach. Die Inselstaaten haben mit Unterstützung vieler Entwicklungsländer ehrgeizigere Ziele gefordert – doch die reichen Nationen und die Schwellenländer sind dazu nicht bereit. Auch der Fonds zur Unterstützung des Klimaschutzes in Entwicklungsländern mit 100 Milliarden Dollar jährlich ändert nichts daran, dass besonders verwundbare Länder sehr schweren Zeiten entgegengehen.
Der nächste Gipfel in Durban in Südafrika dürfte vom Feilschen um Minderungsziele geprägt sein. Die Europäische Union kann einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leisten, wenn sie vorab einseitig ihr Ziel zur Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 von 20 auf 30 Prozent anhebt. Dies sollte ihr leicht fallen, die 20 Prozent hat sie schon fast erreicht – unter anderem durch die stürmische Entwicklung der erneuerbaren Energien.
Konferenzdiplomatie ist schwerfällig, auch das hat sich in Cancun gezeigt. Dafür macht der Fortschritt der Technik den Klimaschutz immer leichter. In Durban brauchen die Unterhändler den Mut, daraus ehrgeizigere Minderungsziele abzuleiten.
Links bei dradio.de:
Kompromiss bei Klimakonferenz -
Gegen Boliviens Widerstand wird ein "Cancún Agreement" verkündet
Der Ansatz, sich auf das zu konzentrieren, was in der Weltgemeinschaft konsensfähig ist, hat sich als richtig erwiesen. Der Klimagipfel von Kopenhagen im vergangenen Jahr hatte versucht, alle Probleme auf einmal mit einem umfassenden Abkommen zu lösen und war daran gescheitert. Der Gipfel in Cancun war mit bescheidenerer Tagesordnung ein Erfolg, das ist erfreulich – ein umfassendes Abkommen zum Klimaschutz steht jedoch nach wie vor aus.
Darin muss vor allem geregelt werden, dass die Emission von Treibhausgasen entscheidend gesenkt wird, dieses Thema war in Cancun weitgehend ausgeklammert worden. Das Abschlusspapier verweist immerhin ausdrücklich auf die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit – die entwickelten Länder müssen ihre Minderungsziele für den Ausstoß von Treibhausgasen noch in etwa verdoppeln, wenn das Zwei-Grad-Ziel erreicht werden soll. Wenn sich der Ehrgeiz der großen Emittenten auf ihre derzeitigen Ankündigungen beschränkt, ist eher eine Erwärmung um drei bis vier Grad zu erwarten.
Dabei nimmt die Erde auch bei einer Erwärmung um zwei Grad Schaden: Häufigere Stürme, Überschwemmungen und Dürren und werden in Kauf genommen. Einige Teilnehmerländer des Gipfels, so die Inselstaaten Tuvalu und Kiribati, werden vermutlich untergehen, sie denken schon über die Evakuierung der Bevölkerung nach. Die Inselstaaten haben mit Unterstützung vieler Entwicklungsländer ehrgeizigere Ziele gefordert – doch die reichen Nationen und die Schwellenländer sind dazu nicht bereit. Auch der Fonds zur Unterstützung des Klimaschutzes in Entwicklungsländern mit 100 Milliarden Dollar jährlich ändert nichts daran, dass besonders verwundbare Länder sehr schweren Zeiten entgegengehen.
Der nächste Gipfel in Durban in Südafrika dürfte vom Feilschen um Minderungsziele geprägt sein. Die Europäische Union kann einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leisten, wenn sie vorab einseitig ihr Ziel zur Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 von 20 auf 30 Prozent anhebt. Dies sollte ihr leicht fallen, die 20 Prozent hat sie schon fast erreicht – unter anderem durch die stürmische Entwicklung der erneuerbaren Energien.
Konferenzdiplomatie ist schwerfällig, auch das hat sich in Cancun gezeigt. Dafür macht der Fortschritt der Technik den Klimaschutz immer leichter. In Durban brauchen die Unterhändler den Mut, daraus ehrgeizigere Minderungsziele abzuleiten.
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Kompromiss bei Klimakonferenz -
Gegen Boliviens Widerstand wird ein "Cancún Agreement" verkündet