Kleist-Preis für Sasha Marianna Salzmann

    Sasha Marianna Salzmann in einem weißen Pullover bei einer Veranstaltung zum Deutschen Buchpreis in Hamburg 2021.
    Der Kleist-Preis geht an Sasha Marianna Salzmann, bekannt für Theaterstücke und Romane, etwa „Außer sich“ über eine jüdische Identitätsfindung. © picture alliance / dpa / Georg Wendt
    02.05.2024
    Der Kleist-Preis hat nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine ungewöhnliche Satzung: Vor der ersten Verleihung 1912 beschloss der zuständige Kunstrat, dass die endgültige Entscheidung über die Auszeichnung bei einer einzigen, wechselnden Vertrauensperson liegen soll. Und das ist noch immer so: Der Preis geht diesmal an Sasha Marianna Salzmann, bekannt für Theaterstücke und Romane, etwa „Außer sich“ über eine jüdische Identitätsfindung. Ausgewählt wurde Salzmann von der Autorin und Schauspielerin Samira El Ouassil. Salzmann hat russisch-ukrainische Wurzeln, wuchs in Moskau auf, lebt in Berlin und versteht sich als nicht-binär. Die Auszeichnung wird im November von der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft überreicht, in zeitlicher Nähe zu Kleists Todestag. Sie ist mit 20.000 Euro dotiert. In der Weimarer Republik galt der Preis als bedeutendste literarische Auszeichnung. Die Kleist-Stiftung wurde 1933/1934 unter ungeklärten Umständen aufgelöst. Zuvor verlieh sie die Auszeichnung etwa an Bertolt Brecht, Robert Musil oder Anna Seghers. Nach der Wiederbegründung 1985 gehörten zu den Preisträgerinnen und Preisträgern unter anderen Alexander Kluge, Ernst Jandl, Monika Maron, Herta Müller, Daniel Kehlmann, Monika Rinck oder Yoko Tawada.