Klassisches Kolonialverhalten
Einst, im 15. Jahrhundert etwa, teilten sich die Seefahrernationen Spanien und Portugal die Welt untereinander auf. Heute erregen beide Nationen vor allem wegen ihrer miesen Wirtschaftslage Aufsehen – und selbst die gutwilligsten Portugiesen empfinden spanische Urlauber als laut und anmaßend.
Lissabon erinnert immer ein wenig an San Francisco: auf sanften Hügeln gelegen und die gewaltige Hängebrücke, die den Tejo überspannt wirkt wie eine etwas kleinere Ausgabe der Golden Gate Bridge. Dazu kommen der morbide Charme der Altstadt, spannende Museen und andere Sehenswürdigkeiten, und nicht zuletzt das quirlige Nachtleben. Lissabon ist eine Reise wert – und für Spanier noch dazu angenehm nah. Wann immer es in Spanien zum Beispiel Brückentage zu nutzen gilt, füllt sich Lissabon mit Besuchern aus dem Nachbarland. Wie zum Beispiel Cristina aus Barcelona und ihrem Freund:
„Es gefällt uns super! Es ist eine alte Stadt, aber mit Flair!“
sagt sie – und in vielen Kneipen und Restaurants hört man an solchen Tagen fast nur spanische Klänge. Wüsste man es nicht besser, könnte man glauben, in Barcelona oder Madrid zu sein.
„Ja, es sind wirklich viele – die Spanier sind diejenigen, von denen am meisten kommen",“
meint Patricia – und das sei ja auch nicht schlecht, wirtschaftlich gesehen – aber:
„"Sie sind ganz nett, aber sie strengen sich nicht gerade an, Portugiesisch zu sprechen. Manchmal sagen wir ganz simple Sachen, die dem Spanischen ganz ähnlich sind, und sie verstehen uns nicht. Und dann müssen wir es noch mal auf Englisch sagen. Komisch, diese Sprachbarriere – denn wir liegen ja geografisch so nah beieinander. Manchmal reden wir dann eben Englisch, denn mit Portugiesisch können die Spanier nichts anfangen.“
Tatsächlich benutzen die Spanier in Portugal so selbstverständlich zunächst ihre eigene Sprache, dass man glauben könnte, sie hielten Portugal für eine weitere Autonome Region – und Portugiesisch sei ja nur so eine Art unverständliches Galicisch. Das kann schon nerven, meint Francisca, obwohl die Touristen wichtig sind:
„Ob Spanier oder nicht – Touristen sind immer willkommen denn sie helfen unserer Wirtschaft und das brauchen wir jetzt. Aber was mich wirklich aufregt ist, wenn sie sich kein bisschen Mühe bei der Sprache geben. Wenn man versucht mit ihnen zu reden, und wir haben ja eine sehr ähnliche Sprache, dann strengen sich die Portugiesen immer an die Spanier zu verstehen, aber anders herum passiert das nie.“
Noch nerviger allerdings, meint Fancisca, sei manchmal die Art und Weise, wie die Spanier aufträten:
„Ohne jeden Zweifel glauben die immer noch dass sie uns überlegen sind, und dass wir nur ein kleines Volk seien, am Rande der Iberischen Halbinsel.“
Nachbarschaftsverhältnisse sind ja oft kompliziert – und zwischen Portugal und Spanien herrscht so eine Art Hassliebe. Wahrscheinlich kein Wunder, dass sich auch die spanischen Touristen nicht immer gut behandelt fühlen:
„Die Leute aus dem Servicebereich sind oft, ja, nicht direkt unfreundlich, aber doch sehr, sehr ernst. Nicht sehr freundlich. Ich weiß nicht, ob sie überarbeitet sind, oder ob sie einfach der Touristen überdrüssig sind – könnte sein.“
„Es gefällt uns super! Es ist eine alte Stadt, aber mit Flair!“
sagt sie – und in vielen Kneipen und Restaurants hört man an solchen Tagen fast nur spanische Klänge. Wüsste man es nicht besser, könnte man glauben, in Barcelona oder Madrid zu sein.
„Ja, es sind wirklich viele – die Spanier sind diejenigen, von denen am meisten kommen",“
meint Patricia – und das sei ja auch nicht schlecht, wirtschaftlich gesehen – aber:
„"Sie sind ganz nett, aber sie strengen sich nicht gerade an, Portugiesisch zu sprechen. Manchmal sagen wir ganz simple Sachen, die dem Spanischen ganz ähnlich sind, und sie verstehen uns nicht. Und dann müssen wir es noch mal auf Englisch sagen. Komisch, diese Sprachbarriere – denn wir liegen ja geografisch so nah beieinander. Manchmal reden wir dann eben Englisch, denn mit Portugiesisch können die Spanier nichts anfangen.“
Tatsächlich benutzen die Spanier in Portugal so selbstverständlich zunächst ihre eigene Sprache, dass man glauben könnte, sie hielten Portugal für eine weitere Autonome Region – und Portugiesisch sei ja nur so eine Art unverständliches Galicisch. Das kann schon nerven, meint Francisca, obwohl die Touristen wichtig sind:
„Ob Spanier oder nicht – Touristen sind immer willkommen denn sie helfen unserer Wirtschaft und das brauchen wir jetzt. Aber was mich wirklich aufregt ist, wenn sie sich kein bisschen Mühe bei der Sprache geben. Wenn man versucht mit ihnen zu reden, und wir haben ja eine sehr ähnliche Sprache, dann strengen sich die Portugiesen immer an die Spanier zu verstehen, aber anders herum passiert das nie.“
Noch nerviger allerdings, meint Fancisca, sei manchmal die Art und Weise, wie die Spanier aufträten:
„Ohne jeden Zweifel glauben die immer noch dass sie uns überlegen sind, und dass wir nur ein kleines Volk seien, am Rande der Iberischen Halbinsel.“
Nachbarschaftsverhältnisse sind ja oft kompliziert – und zwischen Portugal und Spanien herrscht so eine Art Hassliebe. Wahrscheinlich kein Wunder, dass sich auch die spanischen Touristen nicht immer gut behandelt fühlen:
„Die Leute aus dem Servicebereich sind oft, ja, nicht direkt unfreundlich, aber doch sehr, sehr ernst. Nicht sehr freundlich. Ich weiß nicht, ob sie überarbeitet sind, oder ob sie einfach der Touristen überdrüssig sind – könnte sein.“