Klassik, Kleinkunst, Kabarett
Die Berliner Musikstudenten Dominik Wagner und Benedikt Zeitner verbinden in ihrem Programm "1. Satz - Pesto" Musik, Gesang, Akrobatik, Zauberei und Comedy. Dabei zieht sich das preisgekrönte Duo "Ass-Dur" auch mal bei laufender Show auf der Bühne um.
"Ass-Dur", das sind zwei Studenten, eine Bühne, ein Klavier und jede Menge Musik. Ein Konzert ist das, was auf der Bühne geschieht, trotzdem nicht. Denn was die beiden vor der Tastatur machen, ist mindestens so wichtig wie das, was sie aus dem Instrument herauskitzeln.
Was also machen "Ass-Dur" auf der Bühne? Um Zeit zu sparen, wechseln sie schon einmal mitten in der Nummer Hemd und Hose, ohne das Klavierspiel dabei auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen. Oder, um es mit ihren Worten zu sagen:
Benedikt Zeitner: "Wir verbinden im weitesten Sinn klassische Musik mit Popmusik, Klavier mit Gesang und Zauberei, und machen da im Grunde alles, was uns Spaß macht und was irgendwie unterhaltsam ist."
Benedikt Zeitner, 25, und Dominik Wagner, 23 Jahre alt, touren seit zwei Jahren mit wachsendem Erfolg als "Ass-Dur" über Deutschlands Kleinkunstbühnen und streichen dabei dermaßen viele Preise ein, dass sie mit dem Zählen kaum noch hinterher kommen.
Dominik Wagner und Benedikt Zeitner:
"Es sind 13.
Sind es 13?
Ja. Es sind 13. Oder 14, das weiß ich jetzt nicht. Haben wir einen bekommen gerade? Haben wir nicht einen bekommen gerade?
Nee, wir haben seit dem letzten Plakat, also auf dem Plakat haben wir immer die Zahl draufstehen, deswegen brauchen wir immer neue Plakate, haben wir glaube ich noch diesen Obernburger Mühlstein gewonnen.
Stimmt, also sind's 13."
Der Unterricht an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin hat bei den beiden Studenten hörbar Spuren hinterlassen. In ihrem abendfüllenden Programm schöpfen sie nicht nur aus dem reichen Fundus klassischer Musik, sondern gerne auch aus den Tiefen musiktheoretischer Vorträge.
"Ass-Dur": " Herzlich willkommen zu unserer Reihe "Meisterwerke des okzidentalischen Minnegesangs im perspektiv-stilistischen Wandel temporärer kompositions-epochaler Perioden".
Die wissenschaftlichen Ausschweifungen gehören ebenso zum Konzept des Programms wie das Umziehen am Flügel, gesungene Kochrezepte oder Zaubertricks. Einen roten Faden, erklärt Benedikt Zeitner, gibt es nicht. Außer, dass es eben meistens um Musik geht, oft um klassische Musik, zu der die beiden eine besondere Beziehung pflegen.
Dominik Wagner und Benedikt Zeitner:
"Also ich würde es nicht Ehrfurcht nennen, ich würde es Liebe nennen.
Wir machen uns ja auch über kein klassisches Stück in der Show lustig. Außer über 'Für Elise', weil es einfach nervt. Aber das liegt dann nicht an der Komposition, sondern an dem Umgang mit dem Stück.
Es geht mehr um das klassische Musikbusiness allgemein, um Gesprächskonzerte, um die Art und Weise wie Interpreten teilweise mit einer überzogenen Ernsthaftigkeit klassische Musik interpretieren. Über sowas machen wir uns lustig.
Oder wenn den 'Türkischen Marsch' auch lustige Menschen als Klingelton haben, dann nervt das halt einfach nur, und das nehmen wir dann auf. Und da geht’s nicht darum… – weil der 'Türkische Marsch' ist toll, aber vielleicht nicht in jeder Situation."
Beide spielen seit ihrem 5. Lebensjahr Klavier. Hilfreich für das Pflichtfach an der Hochschule und für ihre unterschiedlichen Studiengänge: Musiktheaterregie und Operngesang.
Das Studium hat die beiden nicht nur aus Krefeld bzw. München nach Berlin geführt, sondern auch als Freunde und später als "Ass-Dur" zusammengebracht. Seine ersten Auftritte absolvierte das Duo auf einer offenen Bühne der Hauptstadt.
Dominik Wagner: "Es gibt in Berlin ja die 'Scheinbar', das ist so eine Open Stage, da kann jeder auftreten, der will, und da haben wir halt die ersten Nummern gespielt und ausprobiert auch. Und da hat uns dann eine Agentur gesehen, die an die 'Scheinbar' angeschlossen ist, und durch die sind wir dann zu ganz vielen Auftritten gekommen, auch zu Wettbewerben. Und dann wurde das immer mehr."
Dass es Dominik Wagner überhaupt zur Musikcomedy gezogen hat, verdankt er einem Vorbild seiner Kindheit:
"Ich glaube, ich wäre nie auf so eine Sparte gekommen, wenn ich nicht durch Zufall eine Videokassette von Victor Borge gesehen hätte. Das hat mich so beeindruckt, ich glaube, ich war 13 oder so, und ich wusste genau, dass das etwas ist, was es nicht gibt, und fand das so beeindruckend, dass ich das unbedingt irgendwie weiterführen wollte."
Der Däne Victor Borge spielte in den 50er-Jahren 849 Mal seine Show "Comedy in Music" auf einer Bühne am Broadway. Weltrekord bis heute: die längste Ein-Personen-Show, die je gelaufen ist. Ob "Ass-Dur" diesen Rekord einstellen werden, ist ungewiss. Weitermachen will das Duo nach dem Studium auf jeden Fall, denn über Auftrittsanfragen können sie sich jetzt schon nicht beschweren.
Benedikt Zeitner: "Also das wird immer mehr und mehr und es wäre blöd, da jetzt was wegzuwerfen, weil das ist natürlich der Traum eines jeden Künstlers, mit eigenem Material sich selber bekannt zu machen, und zu sehen wie die Fangemeinde wächst. Das ist natürlich total super."
Was also machen "Ass-Dur" auf der Bühne? Um Zeit zu sparen, wechseln sie schon einmal mitten in der Nummer Hemd und Hose, ohne das Klavierspiel dabei auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen. Oder, um es mit ihren Worten zu sagen:
Benedikt Zeitner: "Wir verbinden im weitesten Sinn klassische Musik mit Popmusik, Klavier mit Gesang und Zauberei, und machen da im Grunde alles, was uns Spaß macht und was irgendwie unterhaltsam ist."
Benedikt Zeitner, 25, und Dominik Wagner, 23 Jahre alt, touren seit zwei Jahren mit wachsendem Erfolg als "Ass-Dur" über Deutschlands Kleinkunstbühnen und streichen dabei dermaßen viele Preise ein, dass sie mit dem Zählen kaum noch hinterher kommen.
Dominik Wagner und Benedikt Zeitner:
"Es sind 13.
Sind es 13?
Ja. Es sind 13. Oder 14, das weiß ich jetzt nicht. Haben wir einen bekommen gerade? Haben wir nicht einen bekommen gerade?
Nee, wir haben seit dem letzten Plakat, also auf dem Plakat haben wir immer die Zahl draufstehen, deswegen brauchen wir immer neue Plakate, haben wir glaube ich noch diesen Obernburger Mühlstein gewonnen.
Stimmt, also sind's 13."
Der Unterricht an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin hat bei den beiden Studenten hörbar Spuren hinterlassen. In ihrem abendfüllenden Programm schöpfen sie nicht nur aus dem reichen Fundus klassischer Musik, sondern gerne auch aus den Tiefen musiktheoretischer Vorträge.
"Ass-Dur": " Herzlich willkommen zu unserer Reihe "Meisterwerke des okzidentalischen Minnegesangs im perspektiv-stilistischen Wandel temporärer kompositions-epochaler Perioden".
Die wissenschaftlichen Ausschweifungen gehören ebenso zum Konzept des Programms wie das Umziehen am Flügel, gesungene Kochrezepte oder Zaubertricks. Einen roten Faden, erklärt Benedikt Zeitner, gibt es nicht. Außer, dass es eben meistens um Musik geht, oft um klassische Musik, zu der die beiden eine besondere Beziehung pflegen.
Dominik Wagner und Benedikt Zeitner:
"Also ich würde es nicht Ehrfurcht nennen, ich würde es Liebe nennen.
Wir machen uns ja auch über kein klassisches Stück in der Show lustig. Außer über 'Für Elise', weil es einfach nervt. Aber das liegt dann nicht an der Komposition, sondern an dem Umgang mit dem Stück.
Es geht mehr um das klassische Musikbusiness allgemein, um Gesprächskonzerte, um die Art und Weise wie Interpreten teilweise mit einer überzogenen Ernsthaftigkeit klassische Musik interpretieren. Über sowas machen wir uns lustig.
Oder wenn den 'Türkischen Marsch' auch lustige Menschen als Klingelton haben, dann nervt das halt einfach nur, und das nehmen wir dann auf. Und da geht’s nicht darum… – weil der 'Türkische Marsch' ist toll, aber vielleicht nicht in jeder Situation."
Beide spielen seit ihrem 5. Lebensjahr Klavier. Hilfreich für das Pflichtfach an der Hochschule und für ihre unterschiedlichen Studiengänge: Musiktheaterregie und Operngesang.
Das Studium hat die beiden nicht nur aus Krefeld bzw. München nach Berlin geführt, sondern auch als Freunde und später als "Ass-Dur" zusammengebracht. Seine ersten Auftritte absolvierte das Duo auf einer offenen Bühne der Hauptstadt.
Dominik Wagner: "Es gibt in Berlin ja die 'Scheinbar', das ist so eine Open Stage, da kann jeder auftreten, der will, und da haben wir halt die ersten Nummern gespielt und ausprobiert auch. Und da hat uns dann eine Agentur gesehen, die an die 'Scheinbar' angeschlossen ist, und durch die sind wir dann zu ganz vielen Auftritten gekommen, auch zu Wettbewerben. Und dann wurde das immer mehr."
Dass es Dominik Wagner überhaupt zur Musikcomedy gezogen hat, verdankt er einem Vorbild seiner Kindheit:
"Ich glaube, ich wäre nie auf so eine Sparte gekommen, wenn ich nicht durch Zufall eine Videokassette von Victor Borge gesehen hätte. Das hat mich so beeindruckt, ich glaube, ich war 13 oder so, und ich wusste genau, dass das etwas ist, was es nicht gibt, und fand das so beeindruckend, dass ich das unbedingt irgendwie weiterführen wollte."
Der Däne Victor Borge spielte in den 50er-Jahren 849 Mal seine Show "Comedy in Music" auf einer Bühne am Broadway. Weltrekord bis heute: die längste Ein-Personen-Show, die je gelaufen ist. Ob "Ass-Dur" diesen Rekord einstellen werden, ist ungewiss. Weitermachen will das Duo nach dem Studium auf jeden Fall, denn über Auftrittsanfragen können sie sich jetzt schon nicht beschweren.
Benedikt Zeitner: "Also das wird immer mehr und mehr und es wäre blöd, da jetzt was wegzuwerfen, weil das ist natürlich der Traum eines jeden Künstlers, mit eigenem Material sich selber bekannt zu machen, und zu sehen wie die Fangemeinde wächst. Das ist natürlich total super."