Kissinger Sommer

Musikalische Sommerfrische

der Dirigent Jakub Hrůša
der Dirigent Jakub Hrůša © Zbynek Maderyc/DSO
23.07.2015
Das Hausorchester - die Bamberger Symphoniker - gestaltet seine Abschlussgala beim Internationalen Kissinger Sommer mit zwei hochkarätigen Solisten unter Leitung von Jakub Hrůša. Ein Konzert aus dem Regentenbau der Kurstadt, mit Orchesterwerken von Brahms und Dvořák, einem Klavierkonzert von Beethoven und Arien von Wagner, Weber und Lehár.
Gegründet wurde der Kissinger Sommer 1986 als musikalische Brücke zwischen Ost und West. Schnell hat er sich aber auch im gesamtdeutschen Rahmen als ein Festival mit ganz eigenem Charme etabliert. Dazu tragen ganz wesentlich auch die Aufführungsorte bei. Der Regentenbau, von den Wittelsbachern für die oft hochadeligen Gäste des Kurbades gebaut, verfügt neben einem Casino auch über ganz vorzügliche Konzertsäle.
Im Regentenbau fand am 18. Juli auch die „Bamberger Abschlussgala" des 30. Kissinger Sommers statt. Die Bamberger Symphoniker sind so etwas wie das Hausorchester des Festivals, eine musikalische Verknüpfung zwischen Ober- und Unterfranken. Am Pult des Orchesters stand der tschechische Dirigent Jakub Hrůša, der in jüngster Zeit zu einer bemerkenswerten Karriere angesetzt hat.
Das Programm dieses Konzerts folgt der traditionellen Idee sommerlicher Rekreation und mischt Orchesterwerke mit einem Instrumentalkonzert und Opernarien. Eine Auswahl aus den Ungarischen Tänzen von Johannes Brahms eröffnet das Konzert. Ursprünglich für Klavier komponiert, wurden sie später von Brahms und anderen Komponisten für Orchester bearbeitet – was ihre Popularität nur noch weiter steigerte.
Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 aus den Jahren 1800 bis 1803 verbindet auf ganz neue Art symphonischen Anspruch mit der Tradition des Solokonzerts. Auch die Tonart c-Moll kündet von diesem einem tragischen, „heroischen" Zug. Solistin ist die georgische Ausnahmepianistin Khatia Buniatishvili.
Eine Brücke zwischen Ober- und Unterfranken schlägt auch der Tenor Klaus Florian Voigt. Bei den Bayreuther Festspielen für seine Auftritte gefeiert, wartet er auch in Kissingen mit Musik von Richard Wagner auf, ergänzt durch Arien von Carl Maria von Weber und Franz Lehár – eine Kombination, die wiederum im Bayreuther Festspielhaus so nicht möglich wäre.
Den Abschluss des Konzerts bildet eine Symphonische Dichtung von Antonín Dvořák. Die Konzertouvertüre „Karneval" entstand 1891 als Mittelteil einer Trilogie, die ursprünglich den Titel „Natur, Leben, Liebe" tragen sollte. Der Karneval steht also für das Leben, für das ausgelassene Treiben der Menschen, in entspannter Atmosphäre. Und passt damit gut zu einem Konzert im Kurort Bad Kissingen.
Kissinger Sommer
Regentenbau Bad Kissingen
Aufzeichnung vom 18. Juli 2015
Antonín Dvořák
Karneval Konzert-Ouvertüre op. 92
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37
Arien von Richard Wagner und Carl Maria von Weber
Johannes Brahms
Ungarische Tänze Nr. 17-21
Arien von Franz Lehár
Khatia Buniatishvili, Klavier
Klaus Florian Vogt, Tenor
Bamberger Symphoniker
Leitung: Jakub Hrůša