Kirill Serebrennikov inszeniert nach langem Ausreiseverbot in Hamburg

    Regisseur Kirill Serebrennikov sitzt mit Mund-Nase-Schutz im Gerichtssaal.
    Regisseur Kirill Serebrenniko war zu einer mehrjährigen Bewährungsstrafe mit Ausreiseverbot verurteilt worden, jetzt ist er zum ersten Mal wieder in Deutschland. © Sergey Bobylev / Itar-Tass / imago-images
    Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov hat eine Ausreisegenehmigung für eine Produktion in Hamburg bekommen. Nach vier Jahren Reiseverbots und zahlreichen Inszenierungen per Video-Konferenz traf er bereits am Wochenende in Deutschland ein, wie das Thalia Theater mitteilte. Dort leitet Serebrennikov seit heute die Proben für seine Inszenierung von Tschechows Erzählung "Der schwarze Mönch". Thalia-Intendant Joachim Lux sprach von einer "Ermutigung für die Idee der Freiheit und eine Ermutigung auch für die Kunst". Der russische Theatermacher war im Sommer 2017 wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern verhaftet worden. Das von der Staatsanwaltschaft geforderte Straflager war beim Prozess in eine Bewährungsstrafe mit Ausreiseverbot umgewandelt worden. Nach der Hamburger Premiere plant Serebrennikov wegen eines internationalen Films nach Moskau zurückzukehren.