Kirchner auf Packpapier

Wegen des Vulkanausbruchs in Island müssen nicht nur Touristen warten, sondern auch die Besucher der Kirchner-Retrospektive im Frankfurter Städel-Museum. Drei Hauptwerke des Expressionisten können erst am Wochenende eingeflogen werden.
Aufbauend auf der hauseigenen Sammlung präsentiert das Frankfurter Städel-Museum eine Retrospektive des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner – die erste seit 30 Jahren. Insgesamt 180 Werke sind angekündigt, darunter viele Leihgaben internationaler Museen wie dem Centre Pompidou in Paris, der Pinakothek der Moderne in München und dem Kirchner Museum in Davos.
Die Arbeiten aus ganz Europa nach Frankfurt zu transportieren, gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Schuld ist der Vulkanausbruch in Island: „Das hat unseren Plan schon gehörig durcheinander geworfen“, sagt Kurator Felix Krämer.
„Ich muss gestehen, dass ich auch etwas überrascht war, dass man als Museumsmann mit Naturgewalten zu kämpfen hat.“ Inzwischen seien die meisten Werke eingetroffen. Auf drei Bilder müssten die Besucher jedoch noch warten – an ihrer Stelle sind lediglich Kopien auf Packpapier zu sehen. Die Originale sollen am Wochenende nachgeliefert werden.
Dass es seit 30 Jahren keine Retrospektive von Kirchners Arbeiten mehr gegeben hat, sei auch für ihn überraschend gewesen, sagt Krämer. Solche Abstände kämen jedoch häufiger vor: „Man sagt immer, jede Generation braucht eine Retrospektive, um Künstler auch neu bewerten zu können.“
Die Ausstellung hat Krämer nach den einzelnen Lebensstationen von Kirchner angeordnet. „Wir haben allerdings ein Kapitel vorgeschaltet“, erklärt der Kurator. Darin beleuchte er den Maler als Inszenierungskünstler. So habe sich Kirchner nach der Einberufung als Soldat im Ersten Weltkrieg und mehreren Panikattacken als Kranken gezeichnet. „Das sind ähnliche Rollenbilder wie bei van Gogh, die wir aus der Kunstgeschichte kennen – diese Inszenierung des Leidens.“
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 22.9.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Die Arbeiten aus ganz Europa nach Frankfurt zu transportieren, gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Schuld ist der Vulkanausbruch in Island: „Das hat unseren Plan schon gehörig durcheinander geworfen“, sagt Kurator Felix Krämer.
„Ich muss gestehen, dass ich auch etwas überrascht war, dass man als Museumsmann mit Naturgewalten zu kämpfen hat.“ Inzwischen seien die meisten Werke eingetroffen. Auf drei Bilder müssten die Besucher jedoch noch warten – an ihrer Stelle sind lediglich Kopien auf Packpapier zu sehen. Die Originale sollen am Wochenende nachgeliefert werden.
Dass es seit 30 Jahren keine Retrospektive von Kirchners Arbeiten mehr gegeben hat, sei auch für ihn überraschend gewesen, sagt Krämer. Solche Abstände kämen jedoch häufiger vor: „Man sagt immer, jede Generation braucht eine Retrospektive, um Künstler auch neu bewerten zu können.“
Die Ausstellung hat Krämer nach den einzelnen Lebensstationen von Kirchner angeordnet. „Wir haben allerdings ein Kapitel vorgeschaltet“, erklärt der Kurator. Darin beleuchte er den Maler als Inszenierungskünstler. So habe sich Kirchner nach der Einberufung als Soldat im Ersten Weltkrieg und mehreren Panikattacken als Kranken gezeichnet. „Das sind ähnliche Rollenbilder wie bei van Gogh, die wir aus der Kunstgeschichte kennen – diese Inszenierung des Leidens.“
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 22.9.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.