Kirche prüft Zukunft von Lourdes-Mosaiken eines Missbrauchstäters

    Die heilige Grotte in Lourdes
    Die heilige Grotte im französischen Wallfahrtsort Lourdes © dpa
    01.04.2023
    Die Mosaike des umstrittenen Jesuiten-Künstlers Marko Rupnik im französischen Pilgerort Lourdes kommen auf den Prüfstand. Im April werde eine Arbeitsgruppe über den Fortbestand der Kunstwerke an der Fassade der Rosenkranzbasilika beraten, teilte der Bischof von Tarbes und Lourdes, Jean-Marc Micas, am Freitag zum Abschluss der dortigen Vollversammlung der Französischen Bischofskonferenz mit. Die Ratgeber sollten ihm bei der Entscheidung helfen, die er als Bischof zu treffen habe. Der renommierte slowenische Künstler Rupnik war zuletzt wegen diverser Vorwürfe sexueller Belästigung und geistlichen Missbrauchs in Verruf gekommen. Der Jesuitenorden und der Vatikan haben ihn mit Strafmaßnahmen belegt. Damit steht auch Rupniks religiöses Werk in der Diskussion. In Lourdes war Rupnik beauftragt worden, zum 150. Jahrestag der dortigen Marienerscheinungen im Jahr 2008 Mosaike zum Thema Rosenkranz für die Fassade der Basilika anzufertigen. Bischof Micas betonte, Lourdes sei ein Ort, an den auch viele Missbrauchsbetroffene kämen, um Trost und Heilung zu suchen. Ihre Not sei nun groß angesichts der Mosaike Rupniks gerade an diesem Ort. "Diese Not können wir nicht ignorieren", so der Bischof. Mitglieder der Arbeitsgruppe sollen neben dem Bischof selbst und dem Leiter des Heiligtums mindestens ein Betroffener, ein Experte für Sakralkunst und ein Psychotherapeut sein.