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Rettet die Filmrolle!

Realistischeres Licht und besser zu archivieren: die gute alte Filmrolle fasst man nur noch mit Handschuhen an.
Realistischeres Licht und besser zu archivieren: die gute alte Filmrolle fasst man nur noch mit Handschuhen an. © picture alliance / dpa / Daniel Reinhardt
Von Kerstin Zilm · 06.08.2014
Digitale Technik macht Produktionen leichter und preiswerter. Doch der Filmemacher Quentin Tarantino setzt sich dafür ein, dass die Studios einen Deal mit Kodak, dem letzten Produzenten der Rollen, abschließen. Für ihn bedeutet die gute alte Rolle "Kinomagie".
Quentin Tarantino ist der leidenschaftlichste Kämpfer für den Erhalt des analogen Films. Warum? Ganz einfach: 35-Millimeter-Film ist für ihn gleichbedeutend mit Leinwandmagie:
"I have always believed in the magic of movies and for me the magic of movies is connected to 35 millimeters."
Vor 125 Jahren produzierte Kodak die ersten kommerziellen Zelluloidfilmrollen. Heute ist es das einzige Unternehmen, das noch analoge Filmrollen anbietet. Doch das Geschäft damit ging in den vergangenen sieben Jahren um 96 Prozent zurück. Es drohte das Aus.
Wärmeres Licht
Tarantino übte mit anderen Hollywood-Starregisseuren wie Christopher Nolan, Judd Apatow und J. J. Abrams Druck auf Studios aus, sich für den Erhalt von Analogmaterial einzusetzen. Ihre Begründung: Es erzeugt wärmeres, realistischeres Licht, zwingt zu Disziplin und ist besser zu archivieren. Mit Erfolg.
Mehrere Studios sollen sich laut Wall Street Journal für eine Abmachung mit Kodak zusammengetan haben, darunter Time Warner, Paramount, Disney und Universal. Demnach garantieren sie die Abnahme einer bestimmten Menge an Film. Kodak verspricht im Gegenzug Produktion, Service, technische Unterstützung und - den Erhalt der Magie.
Tarrantino: "Ein Film ist wirklich eine Illusion - die Illusion gefilmter Bewegung. In Wirklichkeit sind es aneinandergereihte Fotos, die durch Projektor und Licht zum Film werden. Diese Illusion ist für mich Teil der Kinomagie."
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