Kinokolumne "Top Five"

Die besten Film-Mütter

Szene aus "Mamma Mia" (2008) - von links nach rechts: Christine Baransk, Meryl Streep und Julie Walters
Moms just wanna have fun - Szene aus "Mammia Mia" mit Christine Baransk, Meryl Streep und Julie Walters (v.l.n.r.) © imago stock&people
Von Anne Wollner · 13.05.2017
Am 14. Mai ist Muttertag - ein guter Anlass, einmal die Mütter im Kino zu würdigen. Mütter, lernen wir, haben Löwinnenherzen, tanzen albern, singen spanische Weisen oder benehmen sich auch einfach mal nur gepflegt daneben.
Sie sind die Heldinnen des Alltags, managen das Leben ihrer Kinder, ihrer Männer, schmeißen nebenher den Haushalt und haben oft noch einen eigenen Job: Mütter. Morgen ist Muttertag. Eine Erfindung der Blumen und Geschenkeindustrie - aber für uns ein guter Grund, mal auf die Mütter im Kino zu gucken. Denn Mütter haben starke Schultern zum Ausweinen, sind Vorbild, beste Freundin in einem und sind bekanntlich lebensweise. Das wusste auch schon Forrest Gump:
Ihre Rolle im Kino ist also unerschütterlich - hier also unsere Top Five der Film-Mütter:

Platz 5 - BAD MOMS von Jon Lucas und Scott Moore (2016)

Manchmal dürfen sich Mütter auch einfach nur mal so richtig daneben benehmen. "Bad Moms" ist wie eine Highschool-Komödie nur mit Erwachsenen. Überforderte Mütter im amerikanischen Vorzeige-Vorstadtfamilienmodell zwischen Fußballtraining und Ballett, eingesperrt in die Familienkutsche, üben die familiäre Revolte. Der Film der "Hangover"-Macher ist der Gegenentwurf zur Political Correctness. Die Emanzipation der Frau vom Mutter- und Ehefraudasein. Deftig, derb, unter der Gürtellinie. Am Ende bleibt die gelungene Erkenntnis: Mütter sind auch nur Menschen.

Platz 4 - MAMMA MIA von Phyllida Loyd (2008)

Weniger ordinär geht es in diesem ABBA-Musical zu, das wir hier vor allem stellvertretend für die Über-Mutter Hollywoods erwähnen, für Meryl Streep. Keine war so oft Mutter wie sie. Keine spielt eine Mutter mit so viel Herz. Das Besondere an diesem Musical: Sie singt auch. Meryl Streep macht aus Donna eine Mutter, der man nichts, aber auch gar nichts übelnehmen kann. Noch nicht mal die Musik.

Platz 3 - VOLVER von Pedro Almodóvar (2006)

Der spanische Meisterregisseur Pedro Almodóvar arbeitet sich in "Volver" an seiner eigenen Kindheit ab. Penelope Cruz spielt dabei die Hauptrolle Der Film von 2006 ist eine Liebeserklärung an die Frauen, mit denen er groß geworden ist. Und das Mutterensemble ist vielfältig. Es geht um Mord, um Missbrauch, um Familiengeheimnisse in einer spanischen Großfamilie in La Mancha, um eine Tochter, die ihren Vater ersticht, um die Mutter zu beschützen, um eine Kühltruhe und einen vermeintlichen Geist. Eine Mutter natürlich. Denn Mütter legen auch dann ihre schützende Hand über die Kinder, wenn sie schon lange im Jenseits sind. Oder wenigstens so tun.

Platz 2 - RAUM von Lenny Abrahamson (2015)

Im Mittelpunkt des oscar-nominierten Film steht eine ganz besondere Beziehung von Mutter und Sohn. Der Film spielt in einem knapp zehn Quadratmeter großen Raum mit einem Schrank, einer Spüle, einer Wanne und einem Bett. Mutter und Sohn, eingesperrt von ihrem Vergewaltiger. Noch nie waren die beiden voneinander getrennt. Um den Sohn zuretten, ist sie bereit, sich selbst zu opfern, plant seine Flucht.

Platz 1 - BAMBI von David Hand (1942)

Diese endgültige, ewige Liebe einer Mutter zu ihrem Kind ist nur zu toppen von "Bambi". Es sind nur wenige Sekunden, eine knappe Minute, die Generationen von Kindern schwer traumatisiert hat. Der Tod von Bambis Mutter durch einen Jäger kommt überraschend, ist nicht zu sehen, sondern nur zu hören. Ein einschneidendes Erlebnis, das Verlieren der Unschuld, das Ende der Kindheit. Die Mutter opfert sich, um ihr Junges zu schützen. Mehr kann eine Mutter für ihr Kind nicht tun.
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