Die besten Filme mit Hubschraubern
Ob Kriegsfilm, Katastrophenfilm oder Thriller: Der Hubschrauber hat in der Filmgeschichte vielfältige Einsatzmöglichkeiten, aber ist dabei immer, tja, eine echte Männermaschine. Welche fünf Filme haben die besten Hubschrauber-Szenen?
Platz 5 "Mission: Impossible" von Brian de Palma (1996)
Das Kino und die Gravitation wie die Aerodynamik stehen natürlich im permanenten Widerspruch. Wenn Jean Reno den Hubschrauber in der Luft hält, um Jon Voight vom Hochgeschwindigkeitszug zu sammeln. Der prügelt sich daselbst noch mit Tom Cruise, was den Piloten schließlich zwingt, in den Ärmelkanal-Tunnel zu fliegen. Dass Cruise und Voight dort an die Kufen des Helis hüpfen, ich meine, das zeigt doch, was man mit diesem technischen Gerät – Kino-Wundermaschine – alles anstellen kann. Streiten sollten wir uns nur noch darüber, ob Jean Reno oder ob "The Rock" der bessere Pilot ist.
Platz 4 "San Andreas" von Brad Peyton (2015)
‘‘The Rock" alias Dwayne Johnson alias Rettungsflieger Ray gibt zunächst das Credo von sich, was wir von ihm erwarten: ‘‘Ich mache nur meinen Job, M´am. Egal, wo man mich braucht." Gut so! Und dann flutsch der Hubschrauberpilot samt Crew, ja, er ‘‘flutscht" mit seinem Heli in eine Schlucht - so eng, dass man feuchte Hände bekommt -, um eine junge Frau aus ihrem Auto zu retten, das in den Canyon-Felsen hängt. Dass der Hubschrauber Macht evoziert, Größenwahn, und die Hybris des Menschen befeuert, er könne mit dieser technischen Maschine die Naturgesetze außer Kraft setzen, na ja … dazu gibt’s wohl keine Fragen mehr. Seien wir ehrlich, wenn sich der Heli im Film erhebt, das hat schon was Erhabenes. Eine echte Männermaschine! Und die meisten Herren am Steuerknüppel haben natürlich ‘‘gedient". Im Irak. Oder Afghanistan! Gibt's eigentlich im Kino auch Hubschrauber-Pilotinnen?
Platz 3 "Das fliegende Auge" von John Badham (1983)
Apropos Hybris. Aufgrund ihrer Flexibilität muss man die Hubschrauber nur mit technischem High-Tech-Zeug aufpimpen, und schon wird aus der Flug- die perfekte Überwachungsmaschine. Im Vorspann zu "Das fliegende Auge" erfahren wir übrigens: "Die Hardware, die Waffen und Überwachungssysteme, die in diesem Film gezeigt werden, sind echt und befinden sich in den Vereinigten Staaten heute im Einsatz." Am Ende vernichtet Roy Scheider als aufrechter Police-Officer den Wunderhubschrauber, diesen feuchten Big-Brother-Traum. Das war 1983. Lange vor der Entwicklung von Überwachungs- und Tötungsdrohnen, mit denen per Joystick aus dem Bunker in der US-Wüste Krieg, nein, nicht gespielt, sondern geführt wird.
Platz 2 "Black Hawk Down" von Ridley Scott (2001)
Dass sich die omnipotente Waffe Kampfhubschrauber irgendwie doch Gravitationskräften unterwerfen muss, zeigt Ridley Scott, wenn der Marine in Mogadischu aus dem Heli fällt und dann, kleine Rakete nur, von der Schulter aus abgefeuert: Absturz! Das war's dann mit dem Wahn von der unbesiegbaren Kriegsmaschine. Was für eine narzisstische Kränkung! Die gilt es wettzumachen.
Platz 1 "Apocalypse Now" von Francis Ford Coppola (1979)
Die mörderische Wucht des Kavallerie-Angriffs hat historisch Gegenwart die Hubschrauber-Staffel übernommen. Wenn sie los fliegt am Morgen, erklingt das aus dem Western so vertraute Trompetensignal-Angriffssignal. Mit seinen ‘‘Hueys", eigentlich konzipiert als Rettungs-, später eingesetzt als Kampfhubschrauber, greift der Wagner-, wie Napalm-besessene Colonel – Robert Duvall – , auf dem Kopf den Kavallerie-Hut, auf der Zunge markige, Filmgeschichte schreibende Sprüche - "Ich rieche den Geruch von Napalm am Morgen." - nicht Indianer, sondern "Charlie", den Vietcong, an. Massakriert von oben, vielleicht ja aber auch "nur" die Zivilbevölkerung. Im Prolog von "Apocalypse Now" mischen sich in die Klänge des Doors-Songs "The End" mit dem schneidenden Geräusch der Rotorblätter, Hubschrauber delirieren durchs Bild und der Dschungel verglüht in den Explosionen der Napalmbomben. Bei Coppola ist der Hubschrauber ganz Teil des Wahnsinns des Krieges wie Metapher für die Hybris der mächtigen Nation. Weniger Traum vom Fliegen, sondern der von der vollständigen Vernichtung des Gegners.