Kinderärztepräsident fordert Grenzen beim Internetkonsum junger Menschen

    Thomas Fischbach im Porträt.
    Thomas Fischbach fordert auch mehr Mittel für den Umgang mit den Corona-Folgen bei Kindern und Jugendlichen. © imago / Jürgen Heinrich / imago stock&people
    29.07.2023
    Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, fordert Eltern auf, dem Internetkonsum ihrer Kinder klare Grenzen zu setzen. Ihm stünden die Haare zu Berge wenn er sehe, dass schon Kleinkinder Tablets in die Hände bekommen, sagte Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Auch sollte niemand unter zwölf Jahren ein internetfähiges Handy haben. Fischbach kritisiert insbesondere die Influencer in den sozialen Medien. Sie würden zahllose ungefestigte junge Menschen negativ beeinflussen. Eine Folge seien psychische Erkrankungen. Diese haben laut Statistischem Bundesamt bei Minderjährigen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das könne man in den Praxen beobachten. Auch die Politik nahm der Mediziner in die Pflicht. Die Isolation in der Corona-Pandemie habe junge Menschen auf sich selbst zurückgeworfen und die psychischen Belastungen verschlimmert. Nun werde ihnen nicht ausreichend geholfen. Einer der Aufträge der interministeriellen Arbeitsgruppe zum Umgang mit den Corona-Folgen sei es, Brennpunktschulen mit mehr Mental Health Coaches auszustatten. "Aber dafür gibt es nicht genug Mittel, jedenfalls nur ein Viertel dessen, was die Niederländer dafür aufbringen“, so Fischbach.