Kinder- und Jugendliteratur

Der Trend geht zum "Superbuch"

Ein Kind liegt zwischen vielen Büchern und schaut sich ein Buch an, aufgenommen am 28.01.2015 in Dresden (Sachsen).
Bücher über Bücher: 9000 Neuerscheinungen für Kinder und Jugendliche liegen dieses Jahr auf der Buchmesse zum Probeschmökern bereit. © picture alliance/dpa/Thomas Eisenhuth
Kim Kindermann im Gespräch mit Nana Brink · 16.10.2015
Kinder sind anspruchsvolle Leser. Wer sie gewinnen will, muss sich etwas – am besten etwas Interaktives – einfallen lassen. Literaturredakteurin Kim Kindermann hat sich auf der Frankfurter Buchmesse nach Trends auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt umgesehen.
Heute Abend wird auf der Frankfurter Buchmesse der Jugendliteraturpreis verliehen. Für uns ein Anlass zu schauen, was die Verlage für Kinder und Jugendliche auf den Markt bringen: An die 9000 Neuerscheinungen im Bereich Kinder- und Jugendbuch werben um die Gunst der jungen Leser. Halle 3, der "Kids"-Bereich, platzt aus allen Nähten.
"Auffallend in diesem Jahr sind schön gestaltete Bücher: Es ist wirklich ein Buch toller gemacht als das andere", sagt Kim Kindermann, Literaturredakteurin beim Deutschlandradio Kultur. Es gebe eine neue Untersuchung, wonach 75 Prozent der Spontaneinkäufe tatsächlich durch das Aussehen des Buches beeinflusst würden. "Davon haben sich die Verlage inspirieren lassen."
Neue Entwicklungen bei der "Buch-Computer"-Kombination
In diesem Jahr hätten sich Verlage zudem erneut ins Zeug gelegt bei den "Buch-Computer"-Kombinationen. Herausgekommen sei das "Superbuch", das ab Februar 2016 offiziell im Buchhandel erhältlich sein soll: "Da muss man dann seinen iPod oder sein Smartphone über das Buch halten, mit einer App, die man kostenlos herunterladen kann, und dann wird das Buch erweitert. Da poppen dann 3 D-Figuren auf, da bewegt sich eine Figur, die Geschichte wird vorgelesen." Neun Verlage beteiligen sich an diesem Projekt, 18 Bücher kommen zunächst auf den Markt. Jedoch sind diese, nach Einschätzung von Kim Kindermann, eher für ein ganz junges Publikum interessant.
Auch kleine Verlage sind präsent
Weiter im Trend liegen digitale Lesestifte, an die Kopfhörer angeschlossen werden können und die die jugendlichen Leseratten mit Audios, Erläuterungen und - bei fremdsprachiger Kinderliteratur - auch mit Übersetzungen von Begriffen versorgen.
Schön findet Kim Kindermann, dass nicht nur die großen, bekannten, sondern auch kleine, ambitionierte Verlage ihren Platz auf der Buchmesse finden und die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen können.
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