KI-generierte Lieder mit rechtsextremen Texten fluten Hitliste in den Niederlanden

Musikfans in den Niederlanden sehen sich mit einem für viele neuen Phänomen aus dem Bereich des Rechtsextremismus konfrontiert. Auf der Plattform Spotify wird die Hitliste mit Liedern, die gerade besonders oft geteilt und angeklickt werden, von KI-generierten Stücken mit rassistischen und gewaltverherrlichenden Inhalten dominiert. Die Texte sind vor allem gegen Flüchtlinge und Linke gerichtet. Ein Titel schaffte es sogar auf Platz 2 der meistgehörten Titel. Unklar ist, ob die Erfolge durch automatisierte Softwareprogramme zustandegekommen sind oder durch echte Musikhörer. Der Musikproduzent Johann Scheerer hält das nicht für ein rein niederländisches Phänomen. Das Phänomen erwarte einen überall, sagte er im Deutschlandfunk - darauf müsse man sich vorbereiten. Scherer forderte Spotify auf, KI-generierte Inhalte zu kennzeichnen oder zu verbieten. Zudem müsse das Unternehmen prüfen, inwieweit dort verbreitete Inhalte mit der demokratischen Grundordnung vereinbar seien. Spotify verwies inzwischen auf seine Plattformregeln. Sie besagten eindeutig, dass Inhalte, die zu Gewalt oder Hass gegen geschützte Gruppen aufrufen oder gewalttätigen Extremismus fördern, nicht zugelassen würden, erklärte eine Sprecherin dem Deutschlandfunk. Im laufenden Jahr seien deshalb auch schon Tausende von Inhalten entfernt worden. Die Regeln gelten nach Angaben des Unternehmens für sämtliche Inhalte auf der Plattform. Allerdings sei immer der Kontext entscheidend.