Ein Meister der Improvisation
Karl Lippegaus im Gespräch mit Andreas Müller · 08.05.2015
Ein Pianovirtuose, der das Publikum mit Bach und Bartók ebenso begeistert wie mit seinen Jazzimprovisationen, wird 70. Keith Jarrett kreiert seine Musik in Echtzeit, sagt Jazzjournalist Karl Lippegaus. Wenn Jarrett auf die Bühne geht, dann wisse er noch nicht, wie er anfängt.
Zu den Pop-Ikonen der 70er-Jahre in West-Deutschland zählte das weiße, leuchtende Cover einer Schallplatte, einer Doppel-LP, die zum Leben junger Menschen dazu gehörte wie die Kanne Kirschtee auf dem Stövchen und das Che-Guevara-Poster an der Wand.
Keith Jarretts Köln-Konzert stand in gefühlt jedem Regal von Leuten, die damals so um die dreißig Jahre alt waren. Sein Name ist wohl für immer mit dieser Platte verbunden, die sich vier Millionen Mal verkaufte. Doch Keith Jarrett, der heute seinen 70. Geburtstag feiert, ist weitaus mehr, als dieser legendäre Konzertmitschnitt.
Unser Musikredakteur Andreas Müller hat aus diesem Anlass mit dem Jazzjournalisten Karl Lippegaus über den Musiker und sein Werk gesprochen.