"Keine alten Kamellen"

Nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Krista Sager, handelt es sich bei der von SPD-Chef Franz Müntefering ausgelösten Kapitalismus-Kritik nicht um "alte Kamellen". Die Debatte müsste aber um eine Diskussion über die Macht der internationalen Finanzmärkte ausgeweitet werden.
Die von SPD-Chef Franz Müntefering ausgelöste Kapitalismus-Debatte hat nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Krista Sager, "wenig zur Diskussion" beitragen.

Sie halte es für falsch zu sagen, es ginge hier um "alte Kamellen", sagte Sager im DeutschlandRadio Kultur. Man brauche vielmehr eine Debatte, dass die "Macht der internationalen Finanzmärkte inzwischen doch so groß geworden ist, dass die Handlungsfähigkeit der Nationalstaaten in der Gestaltung der sozialen Marktwirtschaft sehr eingeschränkt wird."

Sager erinnerte daran, dass Müntefering die Debatte losgetreten habe im Zusammenhang mit einer Programmdiskussion in der SPD. "Ich will jetzt nicht in seinen Kopf reingucken und bewerten, ob es dort auch andere Motive gegeben hat, oder ob die Debatte sich jetzt in eine andere Richtung entwickelt hat."

Man könne es sich allerdings auch nicht so einfach machen, dass man diese Fragen – wie man dafür sorgen könne, dass die Marktwirtschaft eine soziale und ökologische bleibe -, diese Debatte damit abtäte, dass man sagt: "Das ist ein Karl-Marx-Museum." Aus Sicht der Grünen-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag sei es nicht so, dass "Herr Müntefering jetzt den Marxismus bedient hat".