Kein „Zentrum gegen Vertreibungen“ im Alleingang
Der Direktor des Instituts für Nationales Gedächtnis in Stettin, Kazimierz Woycicki, hat davor gewarnt, ein „Zentrum gegen Vertreibungen“, wie es der Bund der Vertriebenen und CDU/CSU planen, ohne Absprachen mit Polen zu errichten.
In Polen gebe es prozentual mehr Vertriebene als in Deutschland, sagte Woycicki am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Rund 17 Prozent der Polen seien vertrieben worden. Die Vertreibung habe mit der deutschen Besatzungspolitik 1939 begonnen. Außerdem seien 7,2 Millionen Polen von den Deutschen ermordet worden. Woycicki weiter: „Diese Erinnerung ist in Deutschland leider nicht wach.“ Bevor man in Deutschland über ein Zentrum gegen Vertreibungen debattiere, solle man die Öffentlichkeit über den Zweiten Weltkrieg informieren.
In Polen habe die neutrale Haltung von Bundespräsident Horst Köhler in dieser Frage Skepsis ausgelöst. Außerdem verwies das ehemalige Solidarnosc-Mitglied auf die gemeinsamen Verdienste von deutschen und polnischen Vertriebenen für die Versöhnung. Woycicki wörtlich: „Es gibt Hunderte Beispiele seit 1989. Und jetzt gibt es einen Rückstand. Ich glaube, es wäre vernünftig, in Deutschland ein bisschen mehr über Polen zu lernen und die polnische Meinung als Argument für die Debatte ernst zu nehmen.“
In Polen habe die neutrale Haltung von Bundespräsident Horst Köhler in dieser Frage Skepsis ausgelöst. Außerdem verwies das ehemalige Solidarnosc-Mitglied auf die gemeinsamen Verdienste von deutschen und polnischen Vertriebenen für die Versöhnung. Woycicki wörtlich: „Es gibt Hunderte Beispiele seit 1989. Und jetzt gibt es einen Rückstand. Ich glaube, es wäre vernünftig, in Deutschland ein bisschen mehr über Polen zu lernen und die polnische Meinung als Argument für die Debatte ernst zu nehmen.“