"Kein vorauseilender Gehorsam"

Anke Leweke, Mitglied des internationalen Forums des jungen Films bei der Berlinale, hat die Filmszene des Irans für ihre Unabhängigkeit gelobt. "Es gibt keinen vorauseilenden Gehorsam", sagte Leweke. Auch sei die staatliche Zensur derart willkürlich, dass man sie überhaupt nicht einschätzen könne.
Sie beeindrucke der "ungeheure Mut". "Die Leute versuchen wirklich, das zu erzählen, was sie auch erzählen wollen", sagte Leweke. Und die Filmemacher ließen sich nicht von der neuen Regierung einschüchtern.

Den beiden iranischen Wettbewerbsfilmen bei der Berlinale attestierte Leweke hohes Niveau. Überhaupt sei der Iran ein klassisches Filmland, der Film habe einen hohen Stellenwert. Selbst unter Ajatollah Khomeini habe sich immer ein persischer Erzählstil gehalten, der Islam sei gar nicht durchgedrungen. Angesichts der aktuellen Spannungen hätte sie sich allerdings gewünscht, dass die iranischen Filme, die einen Schwerpunkt beim internationalen Forum des jungen Films bilden, in Berlin politisch nicht derart vorbelastet betrachtet würden.

Das Gespräch mit Anke Leweke können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player hören.