Kein Grund zur Selbstzufriedenheit
Die Begleitumstände der jüngsten PISA-Veröffentlichung waren höchst unerfreulich. Die unnötige Politisierung vorveröffentlichter Teil - Ergebnisse, persönliche Eitelkeiten und Streit unter den PISA-Forschern - das alles dient der Sache nicht. Und die bleibt ernst genug, auch wenn Deutschland einige Erfolge verbuchen kann.
Nicht Jubel, aber Zuversicht zeigen die Reaktionen deutscher Bildungspolitiker. Und wer kann es ihnen verübeln, wenn sie sich nach den ständigen Horrormeldungen über den Zustand unseres Bildungswesens angesichts einiger Erfolge selbst auf die Schulter klopfen. Psychologisch ist das verständlich. Sachlich indessen gibt es keinen Grund zu Selbstzufriedenheit. Ohne rosarote Brille auf der Nase bleiben die Mängel des Schulsystems eklatant, zum Teil dramatisch schlecht. In Mathematik und im Lesen erreichen die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler gerade einmal Mittelmaß. Die Verbesserungen in diesen Fächern sind auch sechs Jahre nach dem PISA-Schock kaum messbar. Ein Armutszeugnis, zumal Länder, denen es wirtschaftlich sehr viel schlechter geht als Deutschland, wie zum Beispiel Polen, zeigen, wie man bei der Lesefähigkeit von weit unten ganz nach vorne gelangen kann.
Katastrophal ist nach wie vor die enge Verknüpfung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft der Eltern. Akademikerkinder haben 2,7 Mal so große Chancen, ein Gymnasium zu besuchen wie Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen, selbst wenn diese ebenso leistungsfähig sind. Damit ist die Abhängigkeit höherer Bildung vom Geldbeutel der Eltern zwar ein wenig geringer als in früheren
Studien, aber für eines der reichsten Länder der Welt bleibt es eine Schande. Diese soziale Schieflage trifft die Kinder aus Einwandererfamilien besonders, von denen die meisten wegen ihrer unzureichenden deutschen Sprachkenntnisse und wegen ihrer sozialen Herkunft aus vorwiegend ärmeren Familien doppelt benachteiligt sind. Das ist unverantwortliche Vergeudung von Talenten und Begabungen und sozial ungerecht, weil es diese Kinder von späteren Aufstiegschancen gleich in den ersten Schuljahren ausschließt.
Dies alles bescheinigt PISA der deutschen Bildungspolitik Jahr um Jahr, ohne dass sich Grundlegendes geändert hätte. Sicher sind Reformen auf den Weg gebracht, und manches wird erst langfristig wirken können. Das erfreuliche Ergebnis der IGLU- Studie über die Lesefähigkeit von deutschen Grundschülern und -schülerinnen zeigt ebenso wie jetzt das Abschneiden in den Naturwissenschaften, dass Erfolge möglich sind. Aber allzu vieles bleibt im Argen. Viele Schulen sind immer noch zu schlecht ausgestattet, die Lehrer-Aus- und Fortbildung lässt weiterhin zu wünschen übrig, es gibt immer noch zu wenig Ganztagsschulen, von denen viele überdies am Nachmittag kaum mehr als bloße Betreuung bieten. Dies sind nur einige von vielen Bereichen, in die die Bildungspolitik massiv investieren muss, wenn sie die Misere des deutschen Bildungssystems überwinden will. Aber es bleibt zu oft bei Worten, denen keine Taten folgen.
Katastrophal ist nach wie vor die enge Verknüpfung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft der Eltern. Akademikerkinder haben 2,7 Mal so große Chancen, ein Gymnasium zu besuchen wie Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen, selbst wenn diese ebenso leistungsfähig sind. Damit ist die Abhängigkeit höherer Bildung vom Geldbeutel der Eltern zwar ein wenig geringer als in früheren
Studien, aber für eines der reichsten Länder der Welt bleibt es eine Schande. Diese soziale Schieflage trifft die Kinder aus Einwandererfamilien besonders, von denen die meisten wegen ihrer unzureichenden deutschen Sprachkenntnisse und wegen ihrer sozialen Herkunft aus vorwiegend ärmeren Familien doppelt benachteiligt sind. Das ist unverantwortliche Vergeudung von Talenten und Begabungen und sozial ungerecht, weil es diese Kinder von späteren Aufstiegschancen gleich in den ersten Schuljahren ausschließt.
Dies alles bescheinigt PISA der deutschen Bildungspolitik Jahr um Jahr, ohne dass sich Grundlegendes geändert hätte. Sicher sind Reformen auf den Weg gebracht, und manches wird erst langfristig wirken können. Das erfreuliche Ergebnis der IGLU- Studie über die Lesefähigkeit von deutschen Grundschülern und -schülerinnen zeigt ebenso wie jetzt das Abschneiden in den Naturwissenschaften, dass Erfolge möglich sind. Aber allzu vieles bleibt im Argen. Viele Schulen sind immer noch zu schlecht ausgestattet, die Lehrer-Aus- und Fortbildung lässt weiterhin zu wünschen übrig, es gibt immer noch zu wenig Ganztagsschulen, von denen viele überdies am Nachmittag kaum mehr als bloße Betreuung bieten. Dies sind nur einige von vielen Bereichen, in die die Bildungspolitik massiv investieren muss, wenn sie die Misere des deutschen Bildungssystems überwinden will. Aber es bleibt zu oft bei Worten, denen keine Taten folgen.