Seit dem 24. Februar ist Katja Garmasch im Dauereinsatz, Arztbesuche oder den Schlüssel ihres Autos wiederfinden, das alles muss verschoben werden. Sie ist gleichzeitig Journalistin und Helferin: "Wer kann gerade schon seine Funktion definieren? Ganz Polen, die halbe Ukraine und ein Viertel in Deutschland sind als Helfer im Einsatz. Mal ist man am Bahnhof, mal übersetzt man im Amt."

Besonders belastend ist aber für Katja Garmasch, dass sie sich als Russin und als Ukrainerin fühlt. Ihre Familie hat russiche, belarussiche und ukrainische Wurzeln, geboren wurde sie zu Sowjet-Zeiten in Usbekistan.

Und trotzdem bekommt sie jetzt auch von manchen Seiten den Vorwurf, dass sie eben Russin sei und eine Mitschuld habe. Eine ukrainische Musikgruppe zum Beispiel möchte nicht mehr in ihrem Kulturverein auftreten.

In schwierigen Situationen hilft ihr sonst Humor. Gewisse komödiantische Rollen funktionieren aber derzeit für sie nicht, wie etwa die der Putin-treuen Journalistin Katja Kreml: "Weil ich gerade noch nicht lachen kann, aber bestimmt kommt das irgendwann."

Plus Eins-Moderator Utz Dräger spricht mit ihr aber auch über ihr schwieriges Verhältnis zur Mutterschaft, denn obwohl Katja ihren Sohn über alles liebt, sagt sie auch: "Ich bin nicht gerne Mutter." Sie kritisiert das Rollenverständnis, das vor allem in Deutschland vorherrscht: Das Mutter-Sein würde hier viel zu ernst genommen. Seit sie versucht, sich diesen Zwängen etwas zu entziehen, sei sie eine sehr viel liebevollere Mutter geworden.