Hipper als Vinyl
Die Kassette feiert ein Comeback: In Berlin gibt es ein knappes Dutzend Labels, die Musik auf diesem Medium veröffentlichen. Wenn die Aufnahmen richtig gemacht werden, klingen sie genauso gut wie eine CD, sagt Charly Hall von "Greatberry Tapes".
In Berlin gibt es mittlerweile ein knappes Dutzend Kassetten-Labels, die Musik auf diesem Medium veröffentlichen. Über die Renaissance dieser eigentlich schon veralteten Technik haben wir mit Charly Hall vom Label "Greatberry Tapes" gesprochen.
Die Cassette habe viele Vorteile gegenüber anderen Medien, sagte Hall im Deutschlandradio Kultur. Außerdem habe er dazu einen biografischen Bezug:
"Also die Kassette ist für mich vom Gefühl her das Medium, was mein Herz am meisten berührt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich damit aufgewachsen bin. Schallplatten durfte ich damals als kleines Kind nicht anfassen. Dazu hatte ich zu fettige und klebrige Hände."
Klangtechnisch könne die Kassette sehr wohl mit anderen Medien mithalten:
"Wenn man die Aufnahme richtig macht, klingt sie genauso gut wie die CD."
Verstaubte Abspielgeräte
Nach wie vor gebe es noch sehr viele Abspielgeräte für Kassetten, meinte Hall:
"Vor allem in älteren Autos haben viele noch ihren Kassetten-Spieler. Aber auch in meinem Bekanntenkreis habe ich gemerkt: Irgendwo hat jeder noch einen Walkman herumzufliegen. Die sind schon noch da, die Geräte. Die müssen nur einmal entstaubt werden. Und so eine Kassette – die überdauert auch eine gewisse Zeit."
Das Label "Greatberry Tapes" ist nach der Großbeerenstraße in Berlin benannt. Es wurde 2013 von Charly Hall in Berlin gegründet und wird zusammen mit Akis Tsirogiannis geführt. Bisher wurden "Kopf auf" von "Jeans Team" und ein Tape der Berliner Band "Meteorit" veröffentlicht.