Karnevals-Teilnehmer in Bad Schandau wegen Blackfacing in der Kritik
Nach dem Karnevalsumzug im sächsischen Bad Schandau am Samstag gibt es Rassismus-Vorwürfe. Nach übereinstimmenden Medienberichten hatten sich vier Teilnehmende Kraushaarperücken aufgesetzt, trugen ein Schild mit der Aufschrift "Die lange Schlange aus der Savanne" und hatten sich schwarz angemalt. Diese Praxis wird auch Blackfacing genannt und gilt aus historischen Gründen als rassistisch. Die sächsische Grünen-Landtagsabgeordnete Kummer betonte, Blackfacing habe nichts mit legitimer politischer Meinungsäußerung zu tun. Die eigentlich schöne Tradition des Karnevals in der Region werde durch solche Aktionen beschädigt. Linke-Fraktionschef Gebhardt sagte, der Spaß höre auf, wenn Millionen Menschen unter Nutzung rassistischer Stereotype herabgewürdigt würden. Vom Karnevalsverein in Bad Schandau gibt es bisher keine Stellungnahme. Bereits im vergangenen Jahr war der Umzug in Bad Schandau in die Kritik geraten, als ein Wagen mit der Aufschrift "Asylranch" mitfuhr. Darauf tanzten mehrere Menschen, die sich als amerikanische Ureinwohner verkleidet hatten.