Karnevals-Teilnehmer in Bad Schandau wegen Blackfacing in der Kritik

    Aufruf zum Blackfacing in der ZDF-Show "Wetten dass" am 13. Dezember 2013: Hier schminkten und verkleideten sich viele Augsburger Bürger als Jim Knopf bzw. Lukas der Lokomotivführer.
    Nicht in Bad Schandau, aber auch ein Fall von Blackfacing: In der ZDF-Show "Wetten dass" am 13. Dezember 2013 schminkten und verkleideten sich viele Augsburger Bürger als Jim Knopf bzw. Lukas der Lokomotivführer. © dpa / picture alliance / Sven Hoppe
    Nach dem Karnevalsumzug im sächsischen Bad Schandau am Samstag gibt es Rassismus-Vorwürfe. Nach übereinstimmenden Medienberichten hatten sich vier Teilnehmende Kraushaarperücken aufgesetzt, trugen ein Schild mit der Aufschrift "Die lange Schlange aus der Savanne" und hatten sich schwarz angemalt. Diese Praxis wird auch Blackfacing genannt und gilt aus historischen Gründen als rassistisch. Die sächsische Grünen-Landtagsabgeordnete Kummer betonte, Blackfacing habe nichts mit legitimer politischer Meinungsäußerung zu tun. Die eigentlich schöne Tradition des Karnevals in der Region werde durch solche Aktionen beschädigt. Linke-Fraktionschef Gebhardt sagte, der Spaß höre auf, wenn Millionen Menschen unter Nutzung rassistischer Stereotype herabgewürdigt würden. Vom Karnevalsverein in Bad Schandau gibt es bisher keine Stellungnahme. Bereits im vergangenen Jahr war der Umzug in Bad Schandau in die Kritik geraten, als ein Wagen mit der Aufschrift "Asylranch" mitfuhr. Darauf tanzten mehrere Menschen, die sich als amerikanische Ureinwohner verkleidet hatten.