KanzlerinnenLand?

Von Almuth Knigge |
Angela Merkel, die CDU und Mecklenburg-Vorpommern. Fast jedes Mitglied des Kabinetts von Helmut Kohl hat sie in ihrer Zeit als Ministerin zu einem Besuch in ihrem Wahlkreis beinahe genötigt, so erzählt man sich. Als Bundeskanzlerin traf sie sich im vergangenen Jahr mit US-Präsident Bush in MV.
Im Juni nun gar die führenden Staatschefs der Welt in Heiligendamm. Hilft der Politik-Tourismus der Nordost-CDU? Bei der letzten Landtagswahl sollte der Kanzlerinnen-Bonus die CDU in die Regierung katapultieren. Das hat nur halb geklappt, denn die CDU schnitt schlechter als je zuvor ab. Und nicht wenige rechnen hinter vorgehaltener Hand nach und sagen: Man kann ein Land auch so lange besuchen bis es bankrott ist.

Mindestens einmal im Jahr guckt die bundespolitische Welt auf Mecklenburg-Vorpommern – mindestens.

Büttenrede: "Ich steh hier nun im zwölften Jahr, verseh' den Dienst wie am Altar, bin keiner von der heiligen Sorte und spreche gerne klare Worte, und kann mit Sprüchen doch zuweilen so manches Aschekreuz verteilen."

Seit Jahren ist der politische Aschermittwoch der CDU in der Tennishalle im mecklenburgischen Demmin ein fester Termin im Leben von Angela Merkel.

Merkel: "Dieser Aschermittwoch ist bekannt geworden, ich gebe ja zu, drei Stunden reden wie Stoiber kann ich nicht, aber wir fühlen uns auch so wohl, liebe Freunde."

Beinahe euphorisch ist die Stimmung in diesem Jahr – die Kanzlerin ist da und die Landes-CDU darf wieder mitregieren.

In diesem Jahr hat nicht die Oppositions-CDU gesprochen, sondern in diesem Jahr hat zu uns der stellvertretende Ministerpräsident Jürgen Seidel gesprochen und mit ihm zusammen sind viele Minister hier, die jetzt wieder Politik in Mecklenburg-Vorpommern so gestalten, dass wir wieder auf unser Land richtig stolz sein können, ein herzliches Danke schön, Jürgen Seidel.

Jürgen Seidel ist ein Duz-Freund von Angela Merkel, CDU-Chef im Land und neuer Wirtschaftsminister. Eigentlich wollte er Ministerpräsident werden und Harald Ringstorff ablösen. Mit Rückenwind aus Berlin. Das Gegenteil war der Fall. Kein Kanzlerinnenbonus bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr. Die CDU hat mit 28,8 Prozent so schlecht abgeschnitten wie noch nie. Selbst jetzt – ein Jahr später – heißt es noch – Wunden lecken

Seidel: "Wir haben im Ergebnis nicht das Ziel erreicht stärkste Fraktion zu werden, das ist richtig. will ich nicht beschönigen, das war einer der bittersten Abende in meinem Leben. Wir sind Regierungspartner geworden und ich bleibe dabei. es geht darum dass wir anständige Arbeit für unser Heimatland Mecklenburg-Vorpommern machen."

Jürgen Seidel tourt durchs Land und beschwört auf den Kreisparteitagen in den Hinterzimmern die Harmonie unter den Christdemokraten. Doch die Frage kommt immer wieder. Warum hat die Partei so schlecht abgeschnitten.

Junge Union: "Sicherlich kann man sich immer und teilweise auch zurecht trösten, dass man sagt, okay Leute, wir haben Regierungsbeteiligung erreicht, wir haben Ministerien geholt, andererseits muss man sich fragen, will man jede Wahl so weitergehen, dass man sagt, okay wir haben zwar weniger Prozentpunkte, aber ist ja noch mal gut gegangen wir können durch einen Kuhhandel wieder was rausholen …
Wie wollen wir denn künftig auch prozentual daran arbeiten uns wieder nach oben zu bewegen? Vielen Dank."

Jürgen Seidel weiß keine rechte Antwort – er redet von schlechter Plakatierung. Aber alle fragen sich, warum gab es zum Beispiel keinen Kanzlerinnenbonus.

Seidel: "Ich will das deutlich machen, wo ich selbstkritisch sagen muss, weil wir das im Vorfeld der Wahl nicht genutzt haben. Ich glaube, wir haben das Thema nicht genügend getrieben. Ganz ulkig war, dass nach der Wahl ein Kanzlerbonus da ist. Jetzt sind die Leute stolz und sagen, diese Frau hat eine besondere Bindung an Mecklenburg-Vorpommern, ich glaube, dass sich da was verändert hat - aber wenn sie mich nach der Zeit vor der Wahl fragen, dann würde ich das verneinen."

"Frei nach Goethe fällt mir ein, hier bist du Mensch, hier darfst du sein. Aus deinen Wurzeln, wie du siehst, dir neue Kraft dann herausziehst, stolz soll der Ruf hinaus laut donnern, als Mecklenburg und Vorpommern. Wir sind noch längst nicht abgebrannt, MC Pom ist jetzt das Kanzlerland!"

"Na gut, sie ist Mitglied des Landesverbandes, sie besucht uns ja auch regelmäßig, sie hat hier ihren Wahlkreis. Insofern trägt sie eine Verantwortung, aber das darf man nicht verwechseln mit einer Bevorzugung - wer das jetzt glaubt, dass wir uns ein besonderes Stück vom Kuchen abschneiden können, der liegt falsch."

Das sieht die Kanzlerin – zumindest am Aschermittwoch – aber anders.

Merkel: "Und dass da endlich auch eine Landesregierung dabei ist, die nicht mehr wie Rot-Rot dauernd alles gegen den Bund macht, sondern die versucht, mit dem Bund zusammenzuarbeiten, denn das hat natürlich im vergangenen Jahr auch noch gefehlt - Rot-Rot hat ja alles gemacht, um sich möglichst mit der Bundesregierung anzulegen - und das wird zum Wohle unseres Landes sein."

Seit Angela Merkel Kanzlerin ist, finden große politische, auch weltpolitische Ereignisse im Nordosten der Republik statt. Wie andere Staatsmänner will auch sie als Regierungschefin nicht nur sagen, wo's hingeht, sondern auch zeigen, wo sie herkommt. Und darüber wird im Land heftig gestritten: Ob zum Beispiel Grillfeste und Gipfel zum Wohle des Landes sind.

"Heiligendamm 2007 - da wird Weltgeschichte geschrieben, Ein Medienspektakel vor dem Herrn, sogar Busfahrer müssen Englisch lernen. Russen, Amis und Chinesen, ein Event, nie dagewesen, und eine Szene seh' ich klar, George W. und Angela. Am weiten Meer, kein Blick versperrt, wie sie die Welt ihm neu erklärt."

Die Bevölkerung ist nach wie vor gespalten, wenn es darum geht, ob er Gipfel eher ein Fluch oder ein Segen für das Kanzlerinnenland war.

"Das find ich ganz toll. Sonst ist immer nur München, München, München. Oder Berlin. Aber ist doch schön, dass sie das mal nach Mecklenburg geholt hat. Mecklenburg wird sowieso von allen Bundesländern zurückgestoßen, finde ich jedenfalls."

Die Bayern, so weiß Frau Jacob jedenfalls zu berichten, und ihre Schwester in Kiel waren ganz schön neidisch. Was Frau Seiler mit einem Stirnrunzeln quittiert. Geschätzte 100 Millionen Euro in einem Land mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung sind schwierig zu vermitteln.

"Sollen se doch neidisch sein, wenn se unsere Schulden übernehmen? Sollen se das doch mal tun. Worauf sind se neidisch? Dass die hier waren? Oder das Mecklenburg-Vorpommern dadurch verschuldet ist? Das wir wie im Getto ausgegrenzt wurden?"

Auch für die Partei hat der Gipfel noch keinen nennenswerten Rückenwind gebracht. Die CDU ist zwar immer noch die mitgliederstärkste Partei – doch auch hier ist die Tendenz rückläufig.

"Nun da muss man von sich selbst ausgehen, man wird sich ja nicht für eine Partei entscheiden, nur weil eine Bundeskanzlerin mit Putin, mit Bush hier nach Mecklenburg-Vorpommern kommt."

Doch es gibt auch welche, die die Aktivitäten der der Kanzlerin in ihrem Land für sich zu nutzen wissen.

"Olaf Micheel hat mit Verstand, sein Trinwillershagen in Bush-Town umbenannt. Und Wildschwein heißt hier, das ist schick, George Dabbeljuh, the running pig …"

"Guten Tag, treten sie ein, aber nicht die Tür, kommen se rein, ja wir müssen doch erst mal fünf Minuten Gedenkzeit haben. Ist Bush hier auch lang gegangen. W hab ihr den reingelassen. Wir wollten aber einen roten Teppich haben ... ich mach noch gleich nen richtigen Rundgang und zeig euch alles – Sitzen wir draußen? Ja draußen."

Draußen – auf der Bush-Terasse – in Trinwillershagen.

"Wer kennt Trin von früher aus Ulbrichts Zeiten ... er war ja er Pate der LPG, daher diese Größenordnung. Ich war damals Angestellter auf der LPG und dann hieß es 1991 Ende."

Olaf Micheel, der Lindenwirt, heißt in der Region nur noch - der mit dem Bush grillt. Der Lindenwirt hat das Wildschwein selber gejagt – vor laufenden Kameras sozusagen. Auch heute wird gegrillt – die Wildschweinbeine sind zur Seite gestreckt und mit Drähten befestigt, die Zähne verfärben sich in der Hitze bräunlich, die Zunge wird schwarz, und aus dem gespickten dunklen Fleisch wird orangefarben das Fett auf den Rost tropfen. Es riecht gut, ehrlich und ein bisschen wild. Die Frauengruppe der Arbeiterwohlfahrt hat Grillen a la Bush gebucht. 15 Euro pro Person - essen so viel man will. Genauso, wie 2005 - als eigentlich alles angefangen hat.

"Und hier wurde Frau Merkel nominiert für den deutschen Bundestag und da haben wir dann abends gegrillt und das fand sie toll."

Auf der Geburtstagsfeier vom Grimmener Landrat Wolfhard Molkenthin hat sie in ihrer Rede gesagt,

"ohne Wolfhardt Molkenthin wäre sie nicht Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, weil er dafür gesorgt hat, ihr einen Wahlkreis für die CDU freizumachen und ihre Karriere begann mit einem Mandat für NVP Rügen und Stralsund im Bundestag."

Für Olaf Manzke und Brigtte Ehre steht außer Frage, dass Mecklenburg-Vorpommern auch das Kanzlerinnenland ist.

"Ja das ist so, trotz der großen Verantwortung hat sie hier immer noch die Haftung, ne? Ja. Sie kommt zu Neujahrsempfängen. also ganz, ganz viel. Und wenn se dann mal nicht kommt, dann fährt der Landrat nach Berlin und bringt ihr mit dem Posaunenchor ein Ständchen und selbst da hat sie ganz viel Zeit gehabt."

Merkel: "Eines der Markenzeichen, wenn ich das mal so etwas vermessen sagen darf, meiner Arbeit als Bundestagsabgeordnete ist, dass ich trotz verschiedener Aufgaben immer versucht habe, regelmäßig Bürgersprechstunden in Stralsund zu machen."

Stralsund, Weltkulturerbestadt, hier mitten in der Fußgängerzone, in einem alten Giebelhaus, hat Angela Merkel ihr Wahlkreisbüro. Für den Pressesprecher der Hansestadt, Peter Koslik, ein beinahe heiliger Ort.

"Also ich find das immer wieder schön, wenn Touristen in die Stadt kommen, die Ossenreyerstraße lang flanieren und dann steht da so ein Schild Angela Merkel MDB Wahlkreisbüro, dann stehen die davor, lassen sich fotografieren und tun und machen und das finde ich schon toll - also das ist wie ein Wallfahrtsort mittlerweile."

Ein 40 mal 30 cm großen Messingschild gibt den Hinweis. Wenn es nicht gerade geklaut ist. Das Schild ist bereits das vierte.

Es ist Dienstagnachmittag – 15 Uhr – und keiner ist da.

Zeitungsfrau: "Da kann ich keine Auskunft gegen, das weiß ich nicht, wann sie da ist, und wie das Büro genau besetzt ist weiß ich auch nicht."

Die Geschäftsleute links und rechts sind sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, über die prominente Nachbarin zu plaudern. Auch die Frau aus dem Zeitungsladen hat vergessen, welche Zeitungen Frau Merkel bei ihr kauft.

Zeitungsfrau: "Ich seh' bloß immer die Urlauber, die sagen, och hier wohnt ja Frau Dr. Merkel, oder 'och das Haus gehört ihr wohl', das sind so amüsante Sachen. Wir kriegen mit, wenn hier die Leibwächter umherlaufen, ne, dann wissen wir, sie ist da, aber sonst …"

Zurück über Demmin.

"Die Frau hat eben den Instinkt, die Zahl der Arbeitslosen sinkt. An dieser Stelle ungefragt ist es Zeit, dass man mal Danke sagt. Als Käpt'n auf dem Kanzlerschiff, hast du den Laden gut im Griff. Herzlichen Dank."

Nach Trinwillershagen. Olaf Micheel steht vor den Damen und erzählt – quasi in Echtzeit – seine ganz eigene Geschichte - von der Kanzlerin, die die Provinz gerettet hat.

"Sie ist Bundeskanzlerin geworden und dann noch ne Frau und du wirst sie nie wie er sehen, Aber das sie dann irgendwann Georgie einlädt und hierherkommt ist natürlich ne dolle Sache. Ja dann hat er sich eintragen ... 'thank you for the excellent food / George Bush"."

"Und Mrs. Bush . Ja - mittlerweile haben wir schon ganz viele Leute hier gehabt aus Irland, Spanien, Estland und Costa Rica und jetzt kommt Warnemünde."

Frau Seiler und der Busfahrer müssen jetzt Frau Merkel und Herr Bush spielen.

Und die Sau anschneiden.

Frau Seiler lässt sich das Wildschwein schmecken. Und weil sie heute mal Kanzlerin ist, was sie sonst nie sein will, wird sie auch mal politisch.

"Ich muss leider sagen, ich hab sie gewählt. Im Rückblick würde ich es mir überlegen. Aber es gab und gibt immer noch nichts Besseres."

Und ein Ossi ist immer noch besser als ein Wessi.

"Denn sie ist eine von uns, und deswegen habe ich sie auch gewählt. Dass sie eine von uns ist? In den ersten zwei Jahren ja, dann nicht mehr. Oder sagen wir mal so, man achtet zu wenig drauf, was sie tut, weil sie das, was sie tun müsste, nicht tut."

Kanzlerinnenland? Mecklenburg-Vorpommern?

"Nee, auf gar keinen Fall. Der ganze Osten, ehemalige DDR ist kein Kanzlerinnenland. Sie sollte sich überlegen, wo sie herkommt und mehr für die kleineren Leute tun. Nicht immer nur Kürzungen. Denn das trifft den kleinen Mann, das trifft ihn."

Die Damen haben einiges zu bereden – der Tag wird noch lang.

"Aber sie macht ihre Sache schon ganz gut, sie versucht das auch gut zu verkaufen, aber unterm Strich werden die Probleme totgeredet. Viele hatten gedacht, wenn Sie kommt, dass sie ordentlich was ändern wird, auch weil sie die erste Frau war."

"Schau nicht allein nur in die Ferne, denn in Meck-Pomm da leuchten da deine Sterne, froh sei der Mensch, ob Dorf ob Stadt, der auch noch ne Heimat hat. Was bringt in Angies Augen Glanz, von Molkenthin die Weihnachtsgans."

Aus den Anfängen von Angela Merkels politischer Karriere gibt es ein Foto. Es war der 2. November 1990. Ein saukalter Tag. Auf dem Foto ist Angela Merkel mit den Männern der Fischerbrigade Heuer – in der Hütte – mit einem Schnapsglas in der Hand. Angela Merkel war auf Wahlkampftour. Im hintersten Zipfel von Rügen.

"Sie kam da an, da kamen eh immer Leute, und dann hat sie sich vorgestellt. Im ersten Moment wussten wir das gar nicht und na ja dann kam man ins Gespräch. Hat nen Schnaps mitgetrunken und da haben wir gedacht, na ja, wenn so ne Prominenz hier ist, dann wird das vielleicht mal anders kommen - aber ist es eben nicht."

Heute ist Lobbe immer noch ein Fischerdorf – aber ohne Fischer. Auch Hans Joachim Bull ist kein Fischer mehr. Jetzt hilft er in der Kurverwaltung. Immer mehr Touristen kommen ins Land. Zwölf Prozent mehr in diesem Jahr. Die Ausländer bleiben trotzdem weg. Hans-Joachim Bull sieht nicht so aus, als wenn er darüber traurig wäre. Aber von Angela Merkel ist er enttäuscht. Gewählt hat er sie trotzdem – das ist hier eben so – sagt er.

"Vielleicht kann man der Frau keine Vorwurf machen, weil sie weiß ja nicht, wie es uns geht, aber wir standen auf dem Standpunkt, nur war sie mal hier und da kann sie auch mal wieder kommen ... nur weil sie jetzt Kanzlerin ist, ne."

"Nun regiert sie schon über ein Jahr - die Bundeskanzlerin Angela. Mit Steuern und mit viel Geschick, macht sie die Wirtschaftspolitik, der neue Geist bringt Wachstumsraten, das wagte keiner zu erwarten. Es boomt die ganze Volkswirtschaft, die dadurch neue Arbeit schafft."

"Natürlich ist es ein Kanzlerinnenland, weil die Kanzlerin aus diesem Land kommt und weil es Aufmerksamkeit auf dieses Land lenkt, da bin ich überzeugt von, dass Frau Dr. Merkel ausstrahlt, auf dieses land, das man sieht, schau mal einer an, selbst aus Mecklenburg-Vorpommern kommen kluge Köpfe. Ist ja nicht allgemein bekannt."

Kanzlerinnenland – das hat für Sebastian Tacke einen besonderen Klang. Er ist CDU-Mitglied aus Überzeugung und deshalb ist er auch frustriert - über Leute wie Herrn Bull, die scheinbar schon aufgegeben haben – und über den Zustand seiner Partei in der Residenzstadt der Kanzlerin – in Stralsund.

"Die CDU dümpelt hier so traurig vor sich hin in dieser Stadt, dass man da besser das Handtuch des Schweigens drüber breiten sollte - also das ist nicht erwähnenswert.
Wir haben ein katastrophales Kommunalwahlergebnis eingefahren, wir haben 95 oder 100 Mitglieder, die im Altersdurchschnitt höher sind als die bei der PDS, es ist schwierig in der CDU Stralsund, CDU zu machen."

Die CDU sagt er, ist eine schwierige Partei – da gibt es keinen Kanzlerinnenbonus. Vor allem, weil trotz Weltkulturerbe und Tourismusboom die Stadt mit rund 20 Prozent Arbeitslosigkeit hadert.

"Wenn ich sage, Kanzlerinnenland, weil plötzlich die blühenden Landschaften noch ein bisschen blühender werden, dann haben se sich geschnitten, weil das passiert nicht. Was soll se denn machen, soll se sich hinstellen und dem Wirtschaftsminister sagen, pumpen se mal 55 Milliarden Euro nach Mecklenburg-Vorpommern, weil ich Kanzlerin bin und aus dem Land komme? Also sorry!"

Mecklenburg-Vorpommern das Kanzlerinnenland? Einmal im Jahr, in Demmin, am Aschermittwoch, dem politischen.

"Liebe Angie, glaube mir, deine Heimat, das sind wir. Drum bitte ich dich und sei ein Schatz, komm hoch zu mir, hier ist dein Platz."