Kanadischer Botschafter wirbt für dauerhaftes Engagement in Afghanistan

Der kanadische Botschafter in Deutschland, Paul Dubois, hat für die Ziele der Nato-Truppen in Afghanistan geworben und für ein dauerhaftes Engagement am Hindukusch plädiert. Es dauere seine Zeit, alle Ziele des militärischen und zivilen Engagements umzusetzen, sagte Dubois im Deutschlandradio Kultur. Um der afghanischen Bevölkerung demokratische Werte zu vermitteln und Institution aufzubauen, die diese Demokratie sicherten, müsse man eine tiefe Arbeit leisten.
Darüber bestehe Einigkeit in allen Ländern, die ihre Soldaten nach Afghanistan geschickt hätten, meinte Dubois. "Auch wenn es nicht einfach ist, ... wir müssen da gemeinsam weiterarbeiten und dürfen nicht verzweifeln."

Dubois verwies auf die Erfolge, die bisher erreicht wurden, "ob das im Gesundheitswesen, im Erziehungswesen, in der Bildung neuer Strukturen, ob das Richter sind, Anwälte, die Ausbildung der Polizei und afghanischen Armee; diese Erfolge sind lebenswichtig für die Leute dort."

Der kanadische Botschafter hofft auf eine Verlängerung der Mandate für den Einsatz der deutschen Bundeswehr und würdigte die gute Zusammenarbeit. Dubois sagte: "Kanada ist mit der Präsenz der deutschen Truppen im Norden Afghanistans sehr zufrieden. Wir haben ein sehr enges Verhältnis." Die Deutschen hätten auch den Einsatz im Süden maßgeblich durch Entwicklungshilfe und militärisches Material unterstützt.

Im Kampf gegen die Taliban setzt Kanada deutsche "Leopard 2"-Panzer ein, die es von Deutschland geliehen hat. Dubois wünschte sich eine Ausweitung des deutschen Einsatzes auch im Süden Afghanistans. "Wir würden es natürlich begrüßen, wenn Deutschland einen Weg findet, ... uns im Süden weiter zu unterstützen, sei es in der Form von Hubschraubern oder mehr Präsenz." Dubois betonte jedoch, dass dies im demokratischen Prozess intern organisiert werden müsse.

Sie können das vollständige Interview mit Paul Dubois mindestens bis zum 6.3.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
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