Kameramann von "Das Boot" bekommt nachträglich eine halbe Million Euro

    Blick in den Mannschaftsraum des U-Boots in einer Szene des Films "Das Boot", in dem das Schicksal der Mannschaft an Bord der "U 96" im Zweiten Weltkrieg geschildert wird.
    Szene aus dem Film "Das Boot", der Millionen einspielte. Doch nicht alle Beteiligten profitierten davon. © picture-alliance / dpa / Bavaria
    14 Jahre lang kämpft der Kameramann des Film-Klassikers "Das Boot" vor Gericht für mehr Geld - nun gibt es eine außergerichtliche Einigung: Der heute 87-jährige Jost Vacano erhält fast eine halbe Million Euro zusätzlich. Die Münchner Bavaria Film GmbH zahlt für die Nutzungen bis zum 31. Dezember 2021 rund 270.000 Euro und beteiligt Vacano auch an den zukünftigen Erlösen des 1981 erschienenen Streifens. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit. "Das Boot" spielt im Zweiten Weltkrieg und schildert die Erlebnisse der Besatzung eines deutschen U-Boots auf Feindfahrt während der Atlantikschlacht. Der Film erhielt unter anderem sechs Oscar-Nominierungen und spielte viele Millionen Euro ein. Chef-Kameramann Vacano erhielt ursprünglich etwa 100.000 Euro. Seit 2002 gibt es aber im Urheberrecht den sogenannten Fairness-Paragrafen, der eine Nachvergütung vorsieht, wenn die vereinbarte Gegenleistung und die später erzielten Erträge in auffälligem Missverhältnis stehen. Zuletzt stritten die Parteien vor dem Oberlandesgericht München. Vacano geht es nach eigenen Worten nicht nur um Geld, sondern auch um Anerkennung und "berufspolitische Interessen" - konkret die Durchsetzung des Urheberrechts für Kameraleute.