Käßmann fordert entschiedenes Aufstehen gegen modernen Hexenwahn in sozialen Netzwerken

Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Käßmann, fordert von der Gesellschaft ein entschiedenes Aufstehen gegen modernen Hexenwahn. In der "Bild am Sonntag" wies Käßmann darauf hin, dass es Hexenverfolgung "im Grunde auch heute" gebe. Als Beispiele nannte sie die Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang oder die Fernsehmoderatorin Dunja Hayali. Lang erhalte Morddrohungen, "weil sie und ihre Erscheinung anderen nicht passen". Hayali werde "bespuckt und beleidigt, weil ihre Meinung provoziert".Generell würden Frauen in sozialen Netzwerken massiver angegriffen als Männer, so die Theologin weiter. Käßmann verwies auf den Welt-Mädchenbericht der Hilfsorganisation "Plan International", wonach 70 Prozent der Mädchen und jungen Frauen in Deutschland schon Bedrohungen, Beleidigungen und Diskriminierung im Netz erlebt haben. Die frühere Landesbischöfin von Hannover schrieb: "Das ist eine neue Art der Hexenverfolgung. Dagegen müssen alle aufstehen, Frauen wie Männer!"