Kachelmann: Unwetterwarnungen nicht einer Behörde überlassen

Der Meteorologe und Geschäftsführer des Unternehmens „meteomedia“, Jörg Kachelmann, hat für einen freien Wettbewerb bei der Warnung vor Unwettern plädiert. Er sprach sich gegen das so genannte „Single voice-Prinzip“ aus, also das Monopol für Unwetterwarnungen, wie es der Deutsche Wetterdienst anstrebt.
Kachelmann sagte wörtlich: „Wir denken an den Sturm Lothar, wir denken an weitere Orkane an der Nord- und Ostseeküste, wir denken an das Berliner Unwetter und an die Elbeflut, als eben die staatliche Behörde gar nicht gewarnt hat.“ Deshalb sei es nicht sinnvoll die Unwetterwarnungen einer Behörde zu überlassen.

Viele Behörden, Feuerwehren und Hochwasservorhersagezentralen hätten ihn aufgefordert, eine Alternative zum DWD bereitzuhalten, weil diese sich nicht in die einseitige Abhängigkeit des staatlichen Wetterdienstes begeben wollten.

Kachelmann zweifelte zudem die Motivation der Mitarbeiter des DWD an. Deren Arbeitsplätze seien durch einen Jahresetat von 300 Millionen Euro Steuergeldern gesichert. Die Mitarbeiter seines Unternehmens wüssten dagegen, dass ihre Jobs von der Perfektion ihrer Wettervorhersagen abhingen.

Den Streit um den Pluralismus bei der Unwetterwarnung bezeichnete der Meteorologe als „Rückfall in eine DDR- Diskussion.“ „Da hieß es, der Staat muss allein für das Wohl der Menschheit zuständig sein und darf als einziger irgendetwas sagen.“