Kabinett beschließt Bau des Humboldt-Forums
Der zukünftige Berliner Schlossplatz nimmt Formen an. Die Bundesregierung hat den Bau des Humboldt-Forums am Ort des ehemaligen Palastes der Republik beschlossen. Die Kosten sollen sich auf 480 Millionen Euro summieren, der Architekturwettbewerb wird im Herbst ausgeschrieben.
In der unendlich scheinenden Berliner Schloss-Geschichte hat das Kabinett heute den Weg frei gemacht für eines der bedeutendsten Bauvorhaben in Berlin seit der Wiedervereinigung.
An Stelle des 1950 gesprengten Hohenzollernschlosses, aber hinter seinen wiederhergestellten Barockfassaden kann nun das Humboldt-Forum verwirklicht werden, in die außereuropäischen Sammlungen der Dahlemer Museen, die wissenschaftliche Sammlung der Humboldt Universität und Teile der Berliner Landesbibliothek Platz finden sollen.
Von den insgesamt für den Bau veranschlagten 480 Millionen Euro übernimmt der Bund den Löwenanteil. Eine erste Rate von 105 Millionen ist bereits im Haushalt 2008 vorgesehen. Berlin stellt 32 Millionen zur Verfügung, 80 Millionen Euro will ein privater Förderverein durch Spenden aufbringen. Baubeginn soll 2010 sein, und bereits Ende 2013, so ein recht optimistischer Bundesbauminister Tiefensee, soll das Humboldt-Forum fertig gestellt sein. Zum Konzept erklärte er:
„Der Kern des Humboldt-Forums ist, dass wir ein Schaufenster des Weltwissens herstellen wollen, dass wir außereuropäische Kultur erlebbar machen wollen und zwar nicht nur im Sinne eines musealen Ausstellens von Exponaten, sondern indem wir Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit außereuropäischen Kulturen ermöglichen, und das passt sehr gut zu allem, was auf der Museumsinsel zu sehen ist. Also ein Bezug zur Vergangenheit und die Möglichkeit der Diskussion über Gegenwart und Zukunft, insbesondere was die Auseinandersetzung von Kulturen angeht. Ein Thema, das heute ganz oben auf der Liste der Prioritäten steht.“
Die Geschichte des Humboldt-Forums ist zugleich eine Geschichte des Streits, der Blockaden und der Veränderungen. Tiefensee verzichtete aus Kostengründen auf den ursprünglich geplanten Bau eines Hotels und auf Tiefgaragen und reduzierte so die Kosten von 670 auf 480 Millionen Euro.
Ob Tiefensee mit seiner zuversichtlichen Prognose Recht behält, ist natürlich noch keineswegs sicher. Die Spenden, die zur Wiederherstellung der barocken Fassaden dienen sollen, fließen bisher nur sehr mäßig. Der Minister ist allerdings sicher, dass der Kabinettsbeschluss mögliche Sponsoren und Spender beflügelt. Jedenfalls soll das Projekt daran nicht scheitern. Der Bund will im Falle eines Falles die fehlende Summe vorfinanzieren. Und, so lässt Tiefensee nun doch ein Hintertürchen offen, die Fassaden könne man ja notfalls auch noch nach Vollendung des Baus vervollständigen.
Die erste Runde eines Architektenwettbewerbs soll bereits im kommenden Herbst ausgelobt werden. Man erwartet Hunderte von eingereichten Entwürfen, unter denen in einer zweiten Phase 30 bis 40 ausgewählt werden, aus deren Reihen am Schluss eine hochkarätig besetzte Jury die interessantesten kürt. Als größte Herausforderung für die Architekten bezeichnet Tiefensee …
„… dass auch durch die Architektur die wechselvolle Geschichte des Platzes dargestellt wird. Es soll architektonisch im bebauten Raum und in der äußeren Gestalt ablesbar sein, dass es dort ein Schloss gegeben hat, eine Ruine, die abgerissen worden ist, einen Palast der Republik, „Erichs Lampenladen“, genau sowie den Ort, an dem die deutsche Einheit vollzogen worden ist und dann der Abriss des Palastes und die Wiederherstellung des Schlosses. Das erlebbar zu machen, ist eine ganz große Herausforderung.“
Sehr klar hat sich Bundesbauminister Tiefensee erneut zur Verantwortung des Bundes für dieses Großprojekt bekannt. Der Bau des Humboldt-Forums ist für ihn weit mehr die kulturelle Nutzung eines wertvollen Grundstücks in der Mitte Berlins:
„Es ist eine Form der Darstellung Deutschlands, eine Form der Präsentation, wie gehen wir mit der Kultur um, mit dem, was Alexander von Humboldt uns überliefert . Ein Thema, das ganz oben auf der Tagesordnung ist, wie gehen wir mit anderen Kulturen um. Kann ich auch hier in Deutschland mich auseinandersetzen mit anderen Sprachen, anderen Religionen und mit anderen Ethnien anderen Landstrichen, und was hat uns dazu die Geschichte zu erzählen. Das alles soll dort stattfinden.“
Derzeit wird auf dem Areal der Palast der Republik abgerissen, und der Schlossplatz ähnelt eher einem Rummelplatz als einem Hort der Kultur.
An Stelle des 1950 gesprengten Hohenzollernschlosses, aber hinter seinen wiederhergestellten Barockfassaden kann nun das Humboldt-Forum verwirklicht werden, in die außereuropäischen Sammlungen der Dahlemer Museen, die wissenschaftliche Sammlung der Humboldt Universität und Teile der Berliner Landesbibliothek Platz finden sollen.
Von den insgesamt für den Bau veranschlagten 480 Millionen Euro übernimmt der Bund den Löwenanteil. Eine erste Rate von 105 Millionen ist bereits im Haushalt 2008 vorgesehen. Berlin stellt 32 Millionen zur Verfügung, 80 Millionen Euro will ein privater Förderverein durch Spenden aufbringen. Baubeginn soll 2010 sein, und bereits Ende 2013, so ein recht optimistischer Bundesbauminister Tiefensee, soll das Humboldt-Forum fertig gestellt sein. Zum Konzept erklärte er:
„Der Kern des Humboldt-Forums ist, dass wir ein Schaufenster des Weltwissens herstellen wollen, dass wir außereuropäische Kultur erlebbar machen wollen und zwar nicht nur im Sinne eines musealen Ausstellens von Exponaten, sondern indem wir Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit außereuropäischen Kulturen ermöglichen, und das passt sehr gut zu allem, was auf der Museumsinsel zu sehen ist. Also ein Bezug zur Vergangenheit und die Möglichkeit der Diskussion über Gegenwart und Zukunft, insbesondere was die Auseinandersetzung von Kulturen angeht. Ein Thema, das heute ganz oben auf der Liste der Prioritäten steht.“
Die Geschichte des Humboldt-Forums ist zugleich eine Geschichte des Streits, der Blockaden und der Veränderungen. Tiefensee verzichtete aus Kostengründen auf den ursprünglich geplanten Bau eines Hotels und auf Tiefgaragen und reduzierte so die Kosten von 670 auf 480 Millionen Euro.
Ob Tiefensee mit seiner zuversichtlichen Prognose Recht behält, ist natürlich noch keineswegs sicher. Die Spenden, die zur Wiederherstellung der barocken Fassaden dienen sollen, fließen bisher nur sehr mäßig. Der Minister ist allerdings sicher, dass der Kabinettsbeschluss mögliche Sponsoren und Spender beflügelt. Jedenfalls soll das Projekt daran nicht scheitern. Der Bund will im Falle eines Falles die fehlende Summe vorfinanzieren. Und, so lässt Tiefensee nun doch ein Hintertürchen offen, die Fassaden könne man ja notfalls auch noch nach Vollendung des Baus vervollständigen.
Die erste Runde eines Architektenwettbewerbs soll bereits im kommenden Herbst ausgelobt werden. Man erwartet Hunderte von eingereichten Entwürfen, unter denen in einer zweiten Phase 30 bis 40 ausgewählt werden, aus deren Reihen am Schluss eine hochkarätig besetzte Jury die interessantesten kürt. Als größte Herausforderung für die Architekten bezeichnet Tiefensee …
„… dass auch durch die Architektur die wechselvolle Geschichte des Platzes dargestellt wird. Es soll architektonisch im bebauten Raum und in der äußeren Gestalt ablesbar sein, dass es dort ein Schloss gegeben hat, eine Ruine, die abgerissen worden ist, einen Palast der Republik, „Erichs Lampenladen“, genau sowie den Ort, an dem die deutsche Einheit vollzogen worden ist und dann der Abriss des Palastes und die Wiederherstellung des Schlosses. Das erlebbar zu machen, ist eine ganz große Herausforderung.“
Sehr klar hat sich Bundesbauminister Tiefensee erneut zur Verantwortung des Bundes für dieses Großprojekt bekannt. Der Bau des Humboldt-Forums ist für ihn weit mehr die kulturelle Nutzung eines wertvollen Grundstücks in der Mitte Berlins:
„Es ist eine Form der Darstellung Deutschlands, eine Form der Präsentation, wie gehen wir mit der Kultur um, mit dem, was Alexander von Humboldt uns überliefert . Ein Thema, das ganz oben auf der Tagesordnung ist, wie gehen wir mit anderen Kulturen um. Kann ich auch hier in Deutschland mich auseinandersetzen mit anderen Sprachen, anderen Religionen und mit anderen Ethnien anderen Landstrichen, und was hat uns dazu die Geschichte zu erzählen. Das alles soll dort stattfinden.“
Derzeit wird auf dem Areal der Palast der Republik abgerissen, und der Schlossplatz ähnelt eher einem Rummelplatz als einem Hort der Kultur.