Jurorinnen kritisieren Vergabepraxis von Literaturpreis

Der renommierte Internationale Literaturpreis des Berliner „Haus der Kulturen der Welt“ wird von zwei ehemaligen Jurorinnen heftig kritisiert. Die Autorinnen Juliane Liebert und Ronya Othmann, beschreiben in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ heftige interne Konflikte und Diskussionen um die Preisvergabe 2023. Obwohl laut Vergaberichtlinien allein die literarische Qualität entscheiden soll, sei in der unabhängigen Jury über die Shortlist vor allem politisch argumentiert und entschieden worden, so die beiden Autorinnen. Kriterien seien Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe und Politik gewesen und nicht die Qualität der Literatur. Auch die Leitung des Haus der Kulturen der Welt habe davon gewusst. Der Literaturpreis des „Haus der Kulturen der Welt“ wird seit 2009 jährlich vergeben und ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert.