Junge Deutsche Philharmonie in Berlin

Prominenter kann ein Gastgeber nicht sein: Auf Einladung der Berliner Philharmoniker spielt die Junge Deutsche Philharmonie in der Hauptstadt. Den Vergleich mit Simon Rattles Elitetruppe braucht das in Frankfurt am Main beheimatete Studentenorchester dabei nicht zu fürchten, da die Orchesterelite oft genug aus seinen eigenen Reihen hervorgeht.
Seit 1974 treffen sich in der Jungen Deutschen Philharmonie jeweils hundert Instrumentalisten aus Deutschlands Musikhochschulen zu besonderen Konzertprojekten. So jung wie die Musiker sind auch viele der erarbeiteten Werke, denn das Innovative und Ungewöhnliche ist dem Orchester nicht weniger wichtig als die organisatorische Unabhängigkeit. Selbstverwaltung statt Chefdirigent lautet das Prinzip, und wenn die ähnlich strukturierten Wiener Philharmoniker nach eigenem Verständnis eine „Demokratie der Könige“ sind, dann praktiziert die Junge Deutsche Philharmonie eben eine „Demokratie der Kronprinzen“.
Mit dem professionellen Orchesternachwuchs arbeiten Dirigenten von Barenboim bis Zagrosek zusammen; Letzterer ist von den Musikern als regelmäßiger Gastdirigent verpflichtet worden und bestreitet auch das Konzert in der Berliner Philharmonie. In Debussys Quasi-Sinfonie „Ibéria“ und zwei Konzerten von Ravel und Strawinsky erkundet das Programm die Wandlung klassischer Formen in der Moderne. Mit Beethovens achter Sinfonie mündet es in einem Werk, dessen unterschwellige Modernität schon 1814 bei der Uraufführung irritierte.


Live aus der Philharmonie Berlin

Claude Debussy
„Ibéria“ aus „Images“

Maurice Ravel
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur

ca. 20:45 Konzertpause mit Nachrichten

Igor Strawinsky
Capriccio für Klavier und Orchester

Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93


Olli Mustonen, Klavier
Junge Deutsche Philharmonie
Leitung: Lothar Zagrosek