Jugendpartei mischt Stadt am Rhein auf

Von Vera Linß · 02.09.2009
In Monheim am Rhein macht eine Jugendpartei erfolgreich Politik - jetzt stellt "Peto" mit dem 27-jährigen Daniel Zimmermann den jüngsten Bürgermeister in der Geschichte der Stadt.
"Peto" ist Latein und bedeutet: Ich fordere. "Peto" klingt nicht nur seriös, sondern ist auch ein Signal: Jugendliche sind nicht politikverdrossen, sondern wollen gute Politik. Damit das nicht nur leere Worte bleiben, gründete sich vor zehn Jahren "Peto". Die Partei, deren Mitglieder mehrheitlich unter 25 Jahre alt sind, konnte bei der Kommunalwahl 1999 auf Anhieb mit zwei Mandaten in den Monheimer Stadtrat einziehen. Ein Erfolg, der anhielt. 2004 kamen sieben "Peto"-Mitglieder ins Parlament der 40.000-Einwohner-Stadt. Seit letztem Sonntag hat "Peto" zwölf Sitze inne.

Die Jugendpartei kämpft für eine kinder- und familienfreundliche Stadt. Kein Kind darf ohne Mittagessen bleiben, alle sollen gleiche Chancen auf Bildung und Entwicklung haben. In den zurückliegenden Jahren hat sich "Peto" um Proberäume für Bands gekümmert oder um Kinoprojekte für Jugendliche. Das Programm der Partei geht allerdings längst über Jugendthemen hinaus. Die Innenstadt soll belebt und Einkaufszentren reaktiviert werden. Auf einem der Wahlplakate warb sogar ein Mann mit grauen Schläfen für die Sanierung von Sportstätten.

All das wird nicht nur mit einem sehr guten Wahlergebnis honoriert – die Zahl der Wähler stieg von damals sechs auf knapp 30 Prozent am letzten Sonntag. Auch die Stimmen auf der Website von "Peto" klingen begeistert:

""Alle Achtung, das macht Euch so schnell keiner nach. Viele erfrischend junge Menschen mit jungen Ideen, das mischt die Oldies ganz schön auf","

so nur eine Reaktion im Weblog auf peto.de. Jetzt stellt die Partei den jüngsten Bürgermeister, den die Stadt jemals gehabt hat:

Den 27-jährigen, frischgebackenen Hochschulabsolventen Daniel Zimmermann.