Jüdisches Museum Frankfurt

Ein offenes Haus für jüdische Tradition und Gegenwart

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Die aus zwei Bäumen bestehende Skulptur "Untitled" von Ariel Schlesinger bestimmt den Innenhof des Neuen Jüdischen Museum in Frankfurt am Main.
Die aus zwei Bäumen bestehende Skulptur "Untitled" von Ariel Schlesinger prägt den Innenhof des Neuen Jüdischen Museums in Frankfurt am Main. © Getty Images / Thomas Lohnes
Mirjam Wenzel im Gespräch mit Dieter Kassel |
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Nach fünf Jahren Umbau ist das Jüdische Museum Frankfurt wieder für das Publikum offen. Es hat einen lichtdurchfluteten Erweiterungsbau hinzubekommen und widmet sich verstärkt der jüdischen Gegenwart, sagt die Direktorin Mirjam Wenzel.
Das Jüdische Museum Frankfurt öffnet nach einer fünfjährigen Umbauzeit heute wieder für Besucher. Es ist das älteste kommunale jüdische Museum in Deutschland und war am 9. November 1988 der Öffentlichkeit übergeben worden - zum 50. Jahrestag des Novemberpogroms. Das Palais der Frankfurter Bankiersfamilie Rothschild, 1820 im klassizistischen Stil erbaut, ist nun umfangreich saniert und durch einen neuen Lichtbau des Architekturbüros Staab ergänzt worden.
Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt am Main
Mirjam Wenzel ist die Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt.© Jüdisches Museum Frankfurt
Die neue Ausstellung beginnt mit der Gegenwart. Das sei eine bewusste Setzung, sagt die Direktorin Mirjam Wenzel. Auf drei Stockwerken werde von der jüdischen Geschichte in der Moderne erzählt und immer bewusst ein Bezug zu gegenwärtigen Fragen hergestellt.

Einblicke in jüdisches Leben heute

Schon die erste Vitrine ermögliche Einblicke in das jüdische Leben heute, so Wenzel. An anderer Stelle beantworteten fünf in Frankfurt tätige Rabbiner und Rabbinerinnen Fragen. Die Bestände der neuen Bibliothek seien um Spiele, Kinder- und Jugendliteratur erweitert worden, um im Lichthof einen lebendigen, sozialen Ort zu schaffen, damit Familien und Jugendliche auch zu Lesungen und Workshops kommen.
Zwei Chanukka-Kerzenhalter in einer Glasvitrine.
Auch die Traditionen des jüdischen Lebens werden in der Ausstellung thematisiert.© Getty Images / Thomas Lohnes
"Antisemitismus ist eine Realität, mit der Jüdinnen und Juden seit Jahrhunderten konfrontiert werden", sagt Wenzel: "Wir thematisieren eine jüdische Perspektive darauf." Es gehe dabei um Gegenwehr und Selbstorganisation, aber auch um das Entstehen der Antisemitismusforschung.

Sicherheit und Offenheit zugleich

"Natürlich haben wir ganz andere Sicherheitskonzepte als andere Museen", sagt die Direktorin. Es sei dennoch wichtig, dass das Museum offen sei. Man müsse bereits im Grundschulalter darauf hinwirken, dass nicht Vorstellungen entstünden, Juden seien etwas anderes, betont Wenzel. Es gehe darum, Hemmschwellen und Projektionen abzubauen - deswegen wolle das Museum in die Gesellschaft hineinwirken.
(gem)
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