Jüdischer Weltkongress fordert Entschuldigung wegen documenta

    Der Schriftzug "documenta fifteen" und das Logo des indonesischen Kuratorenkollektivs Ruangrupa prangt an einer Fassade
    Der Streit um Kunstwerke mit antisemitischer Aussage hat die documenta in Kassel monatelang begleitet. © picture alliance / Uwe Zucchi
    22.09.2022
    Im Zuge der Antisemitismusvorwürfe bei der documenta fordert der Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, Maram Stern, eine Entschuldigung von der Politik. Es gehe zwar nicht ausschließlich um "staatliches Versagen", schreibt Stern in der "Jüdischen Allgemeinen". Die Politik sollte aber einsehen, dass sie eine Mitverantwortung trage und sich entschuldigen, Besserung geloben "und es besser machen". Bei Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dürfe man darauf hoffen, "dass sie das Kasseler Schlamassel aufrichtig bedauern und entsprechende Lehren daraus ziehen werden", so Stern. Die diesjährige Ausgabe der internationalen Kunstausstellung documenta sei ein Skandal gewesen, der nachwirken werde. "Und sie war ein Skandal mit Ansage." Die documenta steht seit Beginn wegen Antisemitismusvorwürfen in der Kritik. Zuletzt hatten Experten eine Filmvorführung "Tokyo Reels Film Festival" des Künstlerkollektivs Subversive Film als antisemitisch eingestuft. Für einen Skandal hatte früh die Präsentation des Banners "People's Justice" des indonesischen Künstlerkollektives Taring Padi mit antisemitischen Darstellungen gesorgt. Danach wurden als antisemitisch kritisierte Bilder gefunden; darunter judenfeindliche Stereotype in Zeichnungen der Broschüre "Presence des Femmes".