Jüdischer Garten für Berlin

Weg von der platten Symbolik

17:39 Minuten
Der Siegerentwurf für den Jüdischen Garten zeigt Bäume und Wege.
Der Siegerentwurf für den Jüdischen Garten. © atelier le balto mit Manfred Pernice und Wilfried Kuehn
Von Miron Tenenberg · 22.11.2019
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In Berlin wird der erste öffentliche jüdische Garten gebaut. Dieser soll ohne bedeutungsschwangere Symbolik auskommen, sondern die jüdische Geschichte der Gegend abbilden. Der Siegesentwurf lässt viele Fragen offen.
In den Berliner "Gärten der Welt" wurde gerade erst der Grundstein für den jüdischen Garten gelegt. Neben den anderen Volks- und Religionsgemeinschaften, denen hier ein Garten gewidmet ist, soll nun auch das Judentum seinen Platz erhalten. Die öffentliche Ausschreibung hat das Büro für Landschaftsarchitektur "atelier le balto" gewonnen.

Keine platten Symbole, aber auch nichts Konkretes

Doch der Siegesentwurf lässt viele Fragen offen. Das Grundgerüst der Wege ist zwar schon skizziert, welche Pflanzen hier jedoch wachsen werden, ist Teil der sogenannten Recherche-Phase. Denn es soll kein Garten nach biblisch-mediterranen Vorbild werden, es sollen hier auch keine platten Symbole benutzt werden. Vielmehr soll es dem Judentum im märkischen Sand einen Raum geben, die jüdische Geschichte und Kultur dieser Gegend wiedergeben.
Yael Kupferberg hat die frühe Phase des Projektes mitbetreut und Grundlagen für das jüdische Naturverständnis vermittelt. Sie erläutert, was den Garten von den anderen in den "Gärten der Welt" unterscheidet und auf welchen ethisch-philosophischen Grundlagen dieser stehen soll.

Yael Kupferberg ist Literaturwissenschaftlerin, arbeitet seit einem Jahr als Gastprofessorin am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin und war davor am Lehrstuhl für Jüdische Religion und Philosophie an der Universität Potsdam.

Zu Wort kommen außerdem:

Christoph Schmidt, Geschäftsführer des landeseigenen Unternehmens Grün Berlin GmbH
Frank Sadina, Projektleiter und zuständig für den jüdischen Garten bei der Grün Berlin GmbH
Marc Pouzol, Landschaftsarchitekt des "atelier le balto"

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