Journalistenverband kritisert Intendantin wegen Äußerungen nach Hundekot-Attacke

Nach der Attacke auf eine Kunstkritikerin in Hannover mit Hundekot hat es der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt, dass die Staatsoper den Vertrag mit Ballettdirektor Marco Goecke aufgelöst hat. Der Vorsitzende des niedersächsischen Landesverbands Frank Rieger kritisierte jedoch öffentliche Äußerungen der Opern-Intendantin Laura Berman zu dem Fall: Wer nicht fähig sei, in dem Angriff auf die Kritikerin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Angriff auf die Pressefreiheit zu sehen, habe offenbar nicht verstanden, was am Samstag in der Staatsoper passiert sei, schrieb Rieger auf Twitter. Journalistinnen und Journalisten lebten wie Künstlerinnen und Künstler von der Meinungsfreiheit: „Wer darauf mit Gewalt reagiert, verlässt den demokratischen Konsens.“ Berman hatte gesagt, für Künstler werde durch etablierte und andere Medien auf unterschiedlichsten Kanälen zum Teil anonym und ohne oft jegliches Verantwortungsbewusstsein ein großer Druck aufgebaut. Dieser sei „für ein Individuum kaum erträglich“. Davor müssten Künstler geschützt werden. Das rechtfertige allerdings keine Übergriffe jeglicher Art auf Kunstkritiker.