Journalistenverband fordert Einbestellung des iranischen Botschafters

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert angesichts von Drohungen iranischer Behörden gegen Journalisten der Deutschen Welle (DW) eine Einbestellung des iranischen Botschafters in Deutschland. Hintergrund sind Drohungen gegen Mitglieder der Farsi-Redaktion des deutschen Auslandssenders, gegen ihre im Iran lebenden Familienangehörigen vorzugehen, wenn die kritische Berichterstattung über das Regime anhalte, wie der DJV in Berlin erklärte. Nach Angaben des Senders haben die iranischen Behörden seit Beginn der aktuellen Proteste im Land den Druck auf Journalistinnen und Journalisten im Ausland erhöht. So seien etwa Menschen im Iran kontaktiert worden, die einem DW-Mitarbeiter in Sozialen Medien auf dessen Instagram-Kanal folgten. Dabei sei der Mitarbeiter in einigen Verhören als "Staatsfeind" bezeichnet worden, worauf im Iran die Todesstrafe stehe. Ende Oktober war die Farsi-Redaktion der DW vom iranischen Regime gemeinsam mit weiteren Medien und Personen des öffentlichen Lebens in Europa bereits auf eine Liste vermeintlicher Unterstützer von Terrorismus gesetzt worden.