Journalisten von "Nowaja Gaseta" starten Projekt in Europa

    Die "Nowaja Gaseta" und andere Zeitungen liegen an einem Kiosk im russischen Sotschi aus.
    Um die "Nowaja Gaseta" vor dem Verbot zu retten, erscheint sie vorerst nicht. © Imago/Itar-Tass/Dmitry Feoktistov
    08.04.2022
    Russische Journalisten der investigativen Zeitung "Nowaja Gaseta" haben nach dem Stopp ihrer Arbeit in Russland ein neues Medienprojekt in Europa angekündigt. "Nowaja Gaseta Europa" sei "ein Magazin, das unsere Werte und Standards teilt", kündigte Chefredakteur Kirill Martynow am Donnerstag an. Das Medium habe keine formelle Verbindung zu "Nowaja Gaseta". Es würden Meldungen über Russland in verschiedenen Sprachen veröffentlicht, sagte Martynow. "Wir werden Nachrichten aus der ganze Welt und Russland abdecken für Menschen, die auf Russisch lesen und europäische Werte teilen." Langfristig hofften die Reporter, ihre Arbeit wieder in Moskau aufnehmen zu können. "Nowaja Gaseta" hatte im vergangenen Monat die Berichterstattung in Russland eingestellt, nachdem sie Medienberichten zufolge von der russischen Aufsicht Roskomnadsor verwarnt worden war. Die Zeitung wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gegründet und berichtete kritisch über die Politik von Präsident Wladimir Putin. Ihr Chefredakteur Dmitri Muratow erhielt 2021 den Friedensnobelpreis.