Journalist in Saudi-Arabien hingerichtet - Vorwurf des Hochverrats

    Fotomontage: Das Wort "Saudi-Arabien" in weißer Schrift ist in eine Galgenschlinge aus Strick montiert. Dahinter ein schwarzer Hintergrund.
    In Saudi-Arabien werden regelmäßig Menschen hingerichtet. © dpa / Sascha Steinach
    In Saudi-Arabien ist ein Journalist hingerichtet worden. Dies berichteten staatliche Medien, ohne einen Ort und einen Zeitpunkt zu nennen. Dem Mann namens Turki al-Dschasser wurden demnach Terrorismus und Hochverrat vorgeworfen. Er war bereits 2018 festgenommen und schuldig gesprochen worden. Menschenrechtler bezeichneten die Anschuldigungen gegen ihn als erfunden. Al-Dschasser betrieb von 2013 bis 2015 einen Blog und schrieb über die Proteste des Arabischen Frühlings, die 2011 den Nahen Osten erschütterten, sowie über Frauenrechte und Korruption. Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten - CPJ - mit Sitz in New York warfen ihm die saudischen Behörden unter anderem vor, mit Berichten über angebliche Korruption unter Mitgliedern der königlichen Familie diese kompromittiert zu haben. CPJ verurteilte die Hinrichtung. Die Organisation erklärte, die fehlenden Konsequenzen nach der Ermordung des "Washington Post"-Kolumnisten Dschamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul 2018 ermöglichten eine fortgesetzte Verfolgung von Journalisten im Königreich. "Das Versäumnis der internationalen Gemeinschaft, Dschamal Khashoggi Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, hat nicht nur einen Journalisten verraten", hieß es. Der De-facto-Herrscher Kronprinz Mohammed bin Salman fühle sich seitdem ermutigt, seine Verfolgung der Presse fortzusetzen. Nach Einschätzung von US-Geheimdiensten hatte der saudische Kronprinz damals die Ermordung Kashoggis angeordnet; er besteitet dies. Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder den Vollzug der Todesstrafe in Saudi-Arabien, Im Jahr 2024 stieg dort die Zahl der Exekutionen nach Angaben von Aktivisten auf 330.