Journalismus als Hinwendung zum Mitmenschen
Die Nachricht kam etwas verspätet: Walther von La Roche, einer der Lehrmeister für deutsche Journalisten seit Mitte der 70er-Jahre, ist schon am 9. Mai im Alter von 74 Jahren gestorben.
"Journalisten – eine bedrohte Spezies?" fragt ein internationales Mediensymposium in der kommenden Woche in Frankfurt. Es gibt genügend Gründe, besorgt auf die Gattung Mensch zu blicken, die es sich zum Beruf gemacht hat, möglichst vielen anderen ihre Beobachtung der Welt mitzuteilen. Falls es tatsächlich einmal Sache von Medienarchäologen sein sollte, zu rekonstruieren, was diesen Beruf und die Regeln seiner Kunst einmal ausmachte, so ist ihnen zu wünschen, dass ihnen Walther von La Roches "Einführung in den praktischen Journalismus" in die Hände fällt. Das Buch, 17 Mal neu aufgelegt, ist nicht nur ein Klassiker, sondern auch so etwas wie die Mutter einer langen Reihe von gelb gebundenen Journalismuslehrbüchern, die von La Roche herausgegeben hat. An der Entstehung jedes einzelnen hat er im leidenschaftlichen Dialog mit seinen Autoren teilgenommen.
La Roche verkörperte die tiefe Überzeugung, dass Journalismus handwerklichen Regeln unterliegt, die von denjenigen, die ihn ausüben beherrscht werden sollten: die Verständlichkeit der Sprache, die Unterscheidung der Kategorien journalistischer Beiträge, die Sorgfalt der Recherche, der kritische Umgang mit Quellen und – nicht zuletzt – der Respekt vor dem Leser, Hörer oder Zuschauer. "Du musst mit dem Hörer reden können", pflegte er den Volontären und jungen Redakteuren zu erklären, die das Glück hatten, ihn persönlich zum Lehrer zu haben. Seine Liebe zum Beruf des Journalisten hatte ihre Wurzeln in seiner Fähigkeit, sich mit Hingabe in unerschöpflicher Neugier seinen Mitmenschen zuzuwenden.
Zugleich gehörte von La Roche - geboren 1936 - jener Generation von deutschen Journalisten an, die das Grundrecht der freien Meinungsäußerung als Freiheitsgeschenk an ihre Generation zu schätzen und zu lieben gelernt hatte. Am Münchner Wilhelms Gymnasium war er in den 50er-Jahren Redakteur der Schülerzeitung, studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaft und behielt bis in die späten Berufsjahre als Journalist auch die Zulassung als Rechtsanwalt. Beim Bayerischen Rundfunk war er viele Jahre Leiter der Nachrichtenredaktion und Ausbildungsbeauftragter. Er lehrte an der Universität Leipzig und an mehreren Journalistenschulen.
Wenn der Journalismus als Beruf auch in künftigen Zeiten einer neuen, anderen Medienwelt Bestand haben sollte, dann wird Walther von La Roche eine Anteil daran haben.
La Roche verkörperte die tiefe Überzeugung, dass Journalismus handwerklichen Regeln unterliegt, die von denjenigen, die ihn ausüben beherrscht werden sollten: die Verständlichkeit der Sprache, die Unterscheidung der Kategorien journalistischer Beiträge, die Sorgfalt der Recherche, der kritische Umgang mit Quellen und – nicht zuletzt – der Respekt vor dem Leser, Hörer oder Zuschauer. "Du musst mit dem Hörer reden können", pflegte er den Volontären und jungen Redakteuren zu erklären, die das Glück hatten, ihn persönlich zum Lehrer zu haben. Seine Liebe zum Beruf des Journalisten hatte ihre Wurzeln in seiner Fähigkeit, sich mit Hingabe in unerschöpflicher Neugier seinen Mitmenschen zuzuwenden.
Zugleich gehörte von La Roche - geboren 1936 - jener Generation von deutschen Journalisten an, die das Grundrecht der freien Meinungsäußerung als Freiheitsgeschenk an ihre Generation zu schätzen und zu lieben gelernt hatte. Am Münchner Wilhelms Gymnasium war er in den 50er-Jahren Redakteur der Schülerzeitung, studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaft und behielt bis in die späten Berufsjahre als Journalist auch die Zulassung als Rechtsanwalt. Beim Bayerischen Rundfunk war er viele Jahre Leiter der Nachrichtenredaktion und Ausbildungsbeauftragter. Er lehrte an der Universität Leipzig und an mehreren Journalistenschulen.
Wenn der Journalismus als Beruf auch in künftigen Zeiten einer neuen, anderen Medienwelt Bestand haben sollte, dann wird Walther von La Roche eine Anteil daran haben.