Komponist John Williams wird 90

Der Märchenonkel und seine Melodien

08:03 Minuten
Der Dirigent und Filmkomponist John Williams mit einem Foto von ihm im Hintergrund.
Mit fünf Oscars und zahlreichen Nominierungen hat der Komponist John Williams alle Rekorde gebrochen. © picture alliance / AP / pmairs / Chris Pizzello
Martin Menking im Gespräch mit Dieter Kassel  · 08.02.2022
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Der Filmmusikkomponist John Williams wird 90 Jahre alt. Der Cellist Martin Menking von den Berliner Philharmonikern hat ihn erst kürzlich am Dirigentenpult erlebt und beschreibt, welche besondere Wirkung Williams auf Orchester und Publikum hat.
Viele halten ihn für den größten lebenden Komponisten der Filmmusik: John Williams, der nun seinen 90. Geburtstag feiert. "Star Wars", "Schindlers Liste", "Harry Potter": Niemals eine seiner Melodien gehört zu haben, ist fast unmöglich.
Der Cellist Martin Menking hat Williams erst kürzlich erlebt, der Komponist dirigierte im vergangenen Herbst in der Berliner Philharmonie. Die Musik von Williams könnten auch schlechtere Orchester spielen, sie klinge immer toll, sagt der Musiker. Bei Filmmusik würden besondere Emotionen wach: "Man sieht die Bilder der Filme vor sich und vor allem sieht man die Zeit, aus der die Filme stammen, vor sich ablaufen." Wenn man die Musik aus "E. T." höre, fühle man sich wieder wie ein Zehnjähriger.

Freude bei den Proben

Menking erinnert sich an den Beginn der Proben: "Für meine Kollegen war das wie Ostern und Weihnachten zusammen, dass John Williams zu Besuch war." Er selbst habe sich anfangs noch etwas verwundert die Augen gerieben. Denn er habe schnell gemerkt, dass seine Kollegen die Stücke alle bereits in- und auswendig kannten. "Sie saßen auf der Stuhlkante und es sprühten die Funken, die haben sich wirklich wie die Kinder gefreut."
Auf diesen Zug der Begeisterung aufzuspringen sei dann nicht schwer gewesen, so Menking: "Denn die Musik ist wirklich sehr mitreißend und man lernt die Stücke sehr schnell kennen."

Bodenständig und zugewandt

Williams sei bei den Proben sehr bodenständig, freundlich und aufgeschlossen gewesen, erinnert sich der Cellist. "Er ist ein Märchenonkel, wie er im Bilderbuch steht." Es sei die Art, wie er sich an das Publikum und das Orchester wende und über seine Stücke und das Leben spreche. "Man hört ihm gerne zu, es war eine ganz tolle Begegnung mit ihm."
(gem)

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