John Coltrane als Orientierung

Befreiung für die Rockmusik

Der Saxophonist John Coltrane gibt 1965 ein Konzert in Paris.
Der Saxophonist John Coltrane gibt ein Konzert in Paris © AFP
Andrian Kreye im Gespräch mit Oliver Schwesig · 20.07.2016
Kürzlich ist eine CD-Box von John Coltrane erschienen, die die Alben seiner Phase beim Label Atlantic, Anfang der 60er-Jahre, in Mono versammelt. Über diese Box und den Einfluss Coltranes auf die Rockmusik haben wir mit "SZ"-Feuilleton-Chef Andrian Kreye gesprochen.
Coltrane war ohne Frage einer der begnadetsten und bedeutendsten Jazzmusiker des letzten Jahrhunderts, der mit Miles Davis Musikgeschichte schrieb und selbst auch wegweisende eigene Alben produziert hat, von "Giant steps" bis "A love supreme". John Coltrane hat mit seinem religiösen, versunkenen Spiel seinen Kompositionen und auch seiner spirituellen Persönlichkeit über den Jazz hinausgestrahlt – in die Rockmusik.

Coltranes Spiritualität

U2-Sänger Bono, der seine Konzerte inspiriert von katholischen Messen inszeniert, hat sich bei Coltranes Spiritualität einiges abgeschaut, Heavy-Metal-Bands haben Coltranes Saxophonspiel auf die E-Gitarre übertragen, doch der Gitarrist, der wohl am stärksten von John Coltrane beeinflusst ist, ist Carlos Santana.
Das hat Andrian Kreye, Feuilletonchef der "Süddeutschen Zeitung", herausgefunden, als er Santanas letztes Album "IV" angehört hat. Für Santana, wie auch für seinen Kollegen Eric Clapton, stellte die Orientierung an Coltrane die Befreiung aus den Blues-Schemata dar, wie uns Andrian Kreye im Gespräch in der "Tonart am Nachmittag" erläutert hat.
Mehr zum Thema