Jim Knopf erscheint ohne N-Wort

    Lesen macht Spaß: Der zwölfjährige Tobias hat sich am 3.8.2000 in seinem Zimmer in Stuttgart in Michael Endes Welterfolg "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" vertieft. Das Kinderbuch feierte am 9. August 2000 seinen 40. Geburtstag. Bis heute wurde der Bestseller in 25 Sprachen, darunter litauisch und koreanisch, übersetzt und drei Millionen Mal verkauft.
    So sahen die "Jim-Knopf"-Bücher bisher aus. In der Neuausgabe ist die stereotype Darstellung von Jim Knopf überarbeitet worden. © picture-alliance / dpa | Norbert Försterling
    Immer wieder gibt es Diskussionen um rassistische Begriffe in älteren Kinderbüchern. Nun erscheint der Kinderklassiker "Jim Knopf" in der kolorierten Neuausgabe ohne das N-Wort und mit aktualisiertem Cover. Die Änderungen sind mit den Erben von Autor Michael Ende abgestimmt, wie der Thienemann-Verlag mitteilte. Man habe sich für die Streichung der Begriffe entschieden, damit sie nicht in den Alltagswortschatz von Kindern übergingen. Auch die stereotype Darstellung von schwarzer Haut und dicken rosafarbenen Lippen ist auf dem Cover überarbeitet worden. Michael Ende begann seine Kinderbuchreihe Anfang der 60er Jahre. Die Diskussion darüber, ob der Text geändert werden solle, wird wie bei anderen Büchern wie Pippi Langstrumpf schon seit Jahren geführt. Studierende der Technischen Hochschule Augsburg hatten in "Jim Knopf" etliche rassistische Elemente ausgemacht. So werde zum Beispiel die Thematisierung von Jims Hautfarbe als besonders, abweichens, schmutzig oder beängstigend und eine Abweichung von der weißen Norm vermittelt. Das Buch sei in der bisherigen Version deshalb "überhaupt nicht empfehlenswert".