Jiddisch-Dichterin Rivka Basman Ben-Haim gestorben

    Ein Davidstern aus Metall
    © unsplash / David Holifield
    29.03.2023
    Die litauisch-israelische Lyrikerin Rivka Basman Ben-Haim ist tot. Die für ihre jiddischen Gedichte ausgezeichnete Holocaust-Überlebende starb bereits vergangene Woche im Alter von 98 Jahren in Herzliya nahe Tel Aviv, wie die Zeitung "Jerusalem Post" berichtet. Sie galt als die letzte jiddische Dichterin ihrer Generation. Rivka Basman Ben-Haim wurde 1925 im ostlitauischen Wilkomir geboren. 1941 wurde sie mit ihrer Familie in das Ghetto Wilna und 1943 ins Konzentrationslager Kaiserwald in Riga deportiert. Ihr Vater und ihr Bruder wurden von den Nazis umgebracht. Im KZ begann Basman Ben-Haim mit dem Schreiben von Liedern und Gedichten, um ihre Mithäftlinge aufzumuntern. Diese vermachte sie später der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Die Bezeichnung "Holocaust-Überlebende" lehnte Basman Ben-Haim ab. Die Jugendliche, die in das Konzentrationslager getrieben worden sei, habe nicht überlebt. Stattdessen sei ein anderer Mensch entstanden. 2020 erschien ihr Gedichtband "A Bliung in Ash" ("Ein Blühen in Asche"), in dem die Dichterin erstmals über ihre Erfahrungen im Holocaust spricht. Ebenfalls 2020 erschien der deutsch-jiddische Band "Tauben sprechen jiddisch".