Jenseits von Südafrika

Von Ernst Ludwig von Aster |
Vor dem Bildnis von Otto Rehagel brennt eine Kerze. Eingerahmt wird der griechische Fußball-Nationaltrainer von Che Guevara und Karl Marx. Revolutionäre Unterstützung für die Hellenen-Elf bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft. "Bei den meisten von uns schlägt das Herz links", sagt Kyriakos Muratidis, der vor knapp 40 Jahren nach Berlin kam.
Sein halbes Dorf floh damals vor der Militärdiktatur nach Deutschland. Heute betreiben die ehemaligen Landwirte mehr als 20 Tavernen in Berlin. "Bei der Weltmeisterschaft herrscht bei uns der Ausnahmezustand", prophezeit der altgediente Gastwirt. Nur wenige Kilometer weiter bereitet sich die afrikanische Fangemeinde auf den WM-Auftakt vor.

Zwischen dem "Mano River" und dem "Relais de Savanne" werden die Vuvuzelas den Ton angeben. Die dumpf dröhnenden Trompeten-Tröten. "Man lebt hier mitten in der afrikanischen Welt", sagt Reverend Kingsley Arthur, der vor 27 Jahren nach Berlin kam. Rund um den U-Bahnhof "Afrikanische Straße", zwischen Ghanastraße und Kameruner Straße, hat sich im Laufe der Jahre eine vielfältige Afro-Szene entwickelt. Ausgerechnet an jenem Ort, wo Ende des 19. Jahrhunderts Zoodirektor Carl Hagenbeck einen "Kolonialpark" entstehen lassen wollte. Um "exotische Menschen und Tiere" auszustellen ...

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