"Wissenschaft? Gesetze? Klimastreik!"
34:19 Minuten
Moderation: Korbinian Frenzel · 26.09.2019
Weder mit Wissenschaft allein, noch mit Gesetzen oder Verboten kommt man in Sachen Klimaschutz weiter, meint die Kulturkritikerin Jenni Zylka. Bleibe noch Emotionalität. Doch was Zylka an Greta Thunberg gefällt, kritisiert sie an FDP-Chef Lindner.
Nach Auffassung der Kulturkritikerin Jenni Zylka ist die Debatte um das Klima längst ins Emotionale entglitten. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg könne "nur emotional daran gehen, weil sie eine Pubertistin ist". Ihren Vorwurf an die bei der UNO versammelten Politiker - "Wie können Sie es wagen!" - kann Zylka nachvollziehen: "Sie glaubt an die Wissenschaft, und sie ist so emotional, dass sie ihre Angst formulieren kann. Das ist sehr gut. Ich weiß gar nicht, wie sie das sonst machen sollte. Alles andere wäre doch gelogen."
Lindners "vegane Radfahrer"
Die Art, wie FDP-Chef Christian Lindner jedoch Emotionen einsetzt, heißt Zylka nicht gut. Lindner hatte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt: "Wir werden den Planeten nicht retten, indem wir einen Morgentau-Plan für Deutschland umsetzen und die Deutschen zu veganen Radfahrern machen." Mit dieser Aussage mache Lindner die Emotionalität anderer Leute lächerlich - und sich selbst zu einem "logischen Menschen". Die Journalistin sieht dabei den Keil zwischen einzelnen Gruppen als grundsätzliches Problem: "Wir sind alle nur ein Wir." Man müsse einen Gedanken finden, der alle mitnimmt.
Was also bringt Klimapolitik voran? "Wissenschaft hat's nicht gebracht, Gesetze können wir nicht einfach ändern. Was bleibt dann noch? Klimastreik", meint Zylka.
(bth)
Das gesamte Gespräch mit Jenni Zylka hören Sie hier: