„Jeder Tod hat seine eigene Geschichte“ – zu Hause sterben
„Ich möchte zu Hause sterben.“ Diesen Wunsch haben die meisten Menschen, in Würde, ohne Schmerzen, im eigenen Bett – und möglichst ohne Hochleistungsapparate. Nur wenigen ist das möglich, denn nach wie vor gibt es nicht genügend Palliativmediziner, die Patienten jenseits des Krankenhauses betreuen können.
„Jeder sollte dort sterben können, wo er gelebt hat“,
sagt Petra Anwar. Die Palliativ-Medizinerin gehört zu dem Berliner Verein „Home Care“, der eine solche ambulante Palliativversorgung anbietet. Darüber hinaus betreut sie Patienten im „Ricam“-Hospiz in Berlin. Spätestens seit dem preisgekrönten Film „Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen aus dem Jahr 2011, in dem sie einen Krebskranken bis zu Tod begleitet, dürfte sie auch vielen Zuschauern bekannt sein.
Die Onkologin hat zahlreiche Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu Hause versorgt. Sie kennt die Probleme und Ängste der Betroffenen und ihrer Familien.
„Ich glaube, dass der Sterbeprozess etwas sehr Intimes ist, und sich jeder Mensch wünscht zu Hause im Kreis seiner Familie, begleitet von Freunden, zu sterben. Auch die Familienmitglieder und Freunde können sich mit dem Tod in diesem Umfeld besser versöhnen. Ich finde es wichtig, dass ein Mensch im Frieden von dieser Welt gehen kann, und man als Angehöriger sich an einen schönen Tod erinnern kann, der einem vielleicht auch selbst die Angst vor dem eigenen Tod nimmt. Unsere Krankenhäuser sind mit ihrer Anonymität, ihrem Personalmangel keine Orte für friedliches und würdevolles Sterben.“
In ihrem Buch „Geschichten vom Sterben“ schildert sie ihre Erfahrungen mit Menschen, die wissen, dass sie sterben müssen.
Aufgeschrieben hat die Geschichten John von Düffel. Die Arbeit an dem Buch hat den Schriftsteller und Dramaturgen nachhaltig beeindruckt.
„Ich habe gelernt, wie sehr man am Leben hängt, mehr als man sich im gesunden Zustand eingesteht.“
Die Frage des eigenen Sterbens sei bis dahin eines seiner Angstthemen gewesen.
„'"Aber es hat mir geholfen. Bei aller Schmerzlichkeit hat es mir Mut gemacht und das Vertrauen gegeben, dass das einzig Humane und der einzig richtige Weg ist, zu Hause zu sterben oder in einem Hospiz."“
Er habe viel von Petra Anwar gelernt, zum Beispiel von ihrem Wahlspruch: „Wie man lebt, so stirbt man auch.“
„Für mich war das eine Beschäftigung mit dem Sterben und mit dem Leben: Wie lebt man wirklich? Die Freundeskreise, das soziale Gefüge – zu Lebzeiten Verantwortung zu übernehmen, sehr viel bewusster auf das Private zu setzen.“
„Jeder Tod hat seine eigene Geschichte“ – zu Hause sterben:
Darüber diskutiert Gisela Steinhauer heute von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr mit Petra Anwar und John von Düffel. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254 oder per E-Mail unter gespraech@dradio.de.
Informationen im Internet:
- Über den Berliner Verein Home Care e.V.
- Bundesweite Adressen: Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband e.V.
- Über John von Düffel
Literaturhinweis:
Petra Anwar mit John von Düffel: Geschichten vom Sterben, Piper Verlag München 2013
sagt Petra Anwar. Die Palliativ-Medizinerin gehört zu dem Berliner Verein „Home Care“, der eine solche ambulante Palliativversorgung anbietet. Darüber hinaus betreut sie Patienten im „Ricam“-Hospiz in Berlin. Spätestens seit dem preisgekrönten Film „Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen aus dem Jahr 2011, in dem sie einen Krebskranken bis zu Tod begleitet, dürfte sie auch vielen Zuschauern bekannt sein.
Die Onkologin hat zahlreiche Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu Hause versorgt. Sie kennt die Probleme und Ängste der Betroffenen und ihrer Familien.
„Ich glaube, dass der Sterbeprozess etwas sehr Intimes ist, und sich jeder Mensch wünscht zu Hause im Kreis seiner Familie, begleitet von Freunden, zu sterben. Auch die Familienmitglieder und Freunde können sich mit dem Tod in diesem Umfeld besser versöhnen. Ich finde es wichtig, dass ein Mensch im Frieden von dieser Welt gehen kann, und man als Angehöriger sich an einen schönen Tod erinnern kann, der einem vielleicht auch selbst die Angst vor dem eigenen Tod nimmt. Unsere Krankenhäuser sind mit ihrer Anonymität, ihrem Personalmangel keine Orte für friedliches und würdevolles Sterben.“
In ihrem Buch „Geschichten vom Sterben“ schildert sie ihre Erfahrungen mit Menschen, die wissen, dass sie sterben müssen.
Aufgeschrieben hat die Geschichten John von Düffel. Die Arbeit an dem Buch hat den Schriftsteller und Dramaturgen nachhaltig beeindruckt.
„Ich habe gelernt, wie sehr man am Leben hängt, mehr als man sich im gesunden Zustand eingesteht.“
Die Frage des eigenen Sterbens sei bis dahin eines seiner Angstthemen gewesen.
„'"Aber es hat mir geholfen. Bei aller Schmerzlichkeit hat es mir Mut gemacht und das Vertrauen gegeben, dass das einzig Humane und der einzig richtige Weg ist, zu Hause zu sterben oder in einem Hospiz."“
Er habe viel von Petra Anwar gelernt, zum Beispiel von ihrem Wahlspruch: „Wie man lebt, so stirbt man auch.“
„Für mich war das eine Beschäftigung mit dem Sterben und mit dem Leben: Wie lebt man wirklich? Die Freundeskreise, das soziale Gefüge – zu Lebzeiten Verantwortung zu übernehmen, sehr viel bewusster auf das Private zu setzen.“
„Jeder Tod hat seine eigene Geschichte“ – zu Hause sterben:
Darüber diskutiert Gisela Steinhauer heute von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr mit Petra Anwar und John von Düffel. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254 oder per E-Mail unter gespraech@dradio.de.
Informationen im Internet:
- Über den Berliner Verein Home Care e.V.
- Bundesweite Adressen: Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband e.V.
- Über John von Düffel
Literaturhinweis:
Petra Anwar mit John von Düffel: Geschichten vom Sterben, Piper Verlag München 2013