Jean-Philippe Rameau: "Traité de l’harmonie"

Vater der Harmonielehre

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Gezeichnetes Bildnis von Jean Philippe Rameau von Louis Joseph Masquelier um 1779, der viele Instrumente um das Haupt des Komponisten gruppiert.
Jean-Philippe Rameau mischte sich gern in musiktheoretische Diskussionen ein. © IMAGO / Bianchetti / Leemage
Von Yvonne Petitpierre · 21.04.2021
Wer ein Instrument lernt, büffelt oft Begriffe wie Tonika, Dominante und Subdominante: Bezeichnungen für bestimmte Akkorde, die der Musiktheoretiker Jean-Philippe Rameau erfunden hat. Er schuf das Fundament für das Verständnis der tonalen Musik.
Als Organist, Geiger, Dirigent und Komponist ist uns Jean-Philippe Rameau ein Begriff. Zeitlebens steht er im regen Austausch mit prominenten Philosophen und Naturwissenschaftlern seiner Zeit. "Ihre Musik ist bewundernswert, aber sie macht Ihnen auch grausame Feinde", schreibt Voltaire 1733 an Jean-Philippe Rameau, der die Musikgeschichte des "Ancien Régime" maßgeblich prägt.

Mit Musiktheorie zum Ruhm

Schlagartige Berühmtheit erlangt er, als 1722 in Paris sein epochemachendes Werk der Musiktheorie "Traité de l’harmonie" erscheint. Damit legt Rameau das Fundament zum Verständnis der tonalen Musik. Mit hochvirtuoser und vielfältiger Cembalomusik reiht er sich unter die großen Meister der Tastenmusik ein, wenngleich sein Herz immer auch für die Oper schlägt, mit der er im vorangeschrittenen Alter wachsenden Erfolg hat.
Als zentraler Vertreter der "Tragédie lyrique" sorgt er immer wieder für Aufsehen auf der Opernbühne, auch wenn seine Werke für teilweise lebhafte Diskussionen zu ästhetischen Fragen sorgen. So mischt er im sogenannten "Buffonistenstreit" und im "Piccinnistenstreit" mit, die italienische und französische Musikstile gegeneinander stellen.
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